Laut GdP: Nachwuchssuche bei der Polizei ist im Saarland besonders schwer

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) glaubt, dass der Polizeiberuf im Saarland attraktiver werden muss. Vor allem hierzulande sei es schwer Nachwuchs zu finden, da die Bezahlung schlechter als in anderen Bundesländern oder Berufsfeldern sei.
Hemden von Polizeiuniformen mit dem saarländischen Wappen sind zu sehen. Foto: Oliver Dietze/Oliver Dietze/dpa/dpa/Symbolbild
Hemden von Polizeiuniformen mit dem saarländischen Wappen sind zu sehen. Foto: Oliver Dietze/Oliver Dietze/dpa/dpa/Symbolbild
Hemden von Polizeiuniformen mit dem saarländischen Wappen sind zu sehen. Foto: Oliver Dietze/Oliver Dietze/dpa/dpa/Symbolbild
Hemden von Polizeiuniformen mit dem saarländischen Wappen sind zu sehen. Foto: Oliver Dietze/Oliver Dietze/dpa/dpa/Symbolbild

„Wir sind da prozentual abgehängt und auf einem der untersten Plätze„, sagte der Vorsitzende des GdP-Landesbezirks Saarland, David Maaß, der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Er fordert daher die Landesregierung auf, das Einstiegsgehalt von A 9 (knapp 2698 Euro) auf A 10 (2889 Euro) anzuheben. „200 Euro brutto mehr wären auf jeden Fall ein Anfang“ so der GdP-Landeschef.

Bewerberzahl bei der Polizei im Saarland gesunken

Im Vergleich zu 2010 ist die Bewerberzahl bei der Polizei im Saarland gesunken. Die Einstellungen dagegen stiegen in die Höhe. Während vor zehn Jahren noch 1.121 Bewerbungen eingingen und 116 Personen eingestellt wurden, waren es in diesem Jahr nur noch 916 Bewerberinnen und Bewerber. Davon wurden 150 Frauen und Männer eingestellt.

Arbeitsbedingungen bei der Saar-Polizei haben schlechten Ruf

Laut der GdP habe der Beruf aufgrund der Arbeitsbedingungen im Saarland nicht den besten Ruf. Dabei spiele auch die Größe des Bundeslandes eine Rolle: „Bei uns kennt jeder einen Polizisten oder eine Polizistin“, sagte Maaß. „Und wenn die dann mit jungen Menschen ins Gespräch kommen, dann heißt es oft: Das ist zwar ein schöner Beruf, aber wir im Saarland haben ein Besoldungsdefizit, schlechte Karrieremöglichkeiten, ein schlechtes Zulagewesen und zu wenig Personal.“

Trotz guter Ausbildung hohe Unzufriedenheit

Wie eine Mitgliederbefragung der GdP zeigte, schlägt sich die Arbeitsbelastung auch auf die Berufsunzufriedenheit der Polizisten nieder. Auch die Qualität der Ausbildung, die Absolventen im Saarland anders als in anderen Bundesländern direkt in den gehobenen Dienst und zu einem Abschluss als Diplom-Volkswirt führe, ändere daran nichts.

Neueinstellungen bei der Polizei gestiegen

Wie das Innenministerium betont, investiere das Saarland seit 2015 verstärkt in die Ausbildung der Polizisten. Seither wurden 569 Kommissaranwärter für die Vollzugspolizei eingestellt. In den beiden kommenden Jahren sind insgesamt 270 Neueinstellungen geplant, in diesem Jahr waren es 150. „In der Summe bedeutet dies also knapp 1.000 Einstellungen innerhalb von acht Jahren“, sagte Bouillon.

Viele Bewerber scheitern bei den Prüfungen

Wer eine Ausbildung bei der Polizei machen will, muss einen Einstellungstest mit Sportprüfung und eine schriftliche Prüfung absolvieren, in der unter anderem Deutschkenntnisse, Allgemeinwissen und politische Bildung abgefragt werden. Darauf folgt abschließend ein Interview. Im Saarland scheiterten 30 Prozent an der mündlichen Prüfung und 34 Prozent am Sporttest. Diese Quote sei laut Innenministerium und GdP normal.

Kandidaten erscheinen nicht zum Sporttest

Bedenklicher sei dagegen laut Maaß, dass zwei Drittel der etwa 900 Kandidaten gar nicht erst zum ersten Auswahltest, dem Sporttest, erscheinen oder durchfallen. „Das ist ein massives Problem“, so der GdP-Chef. Seine Vermutung: Viele Menschen haben sich nach den Werbekampagnen auf sozialen Plattformen wie Instagram und Facebook beworben, obwohl sie die Anforderungen nicht erfüllten.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presseagentur