„Leben bis zuletzt“: Wünschewagen für Todkranke seit einem Jahr im Saarland unterwegs

Der erste Wünschewagen des Saarlandes nahm vor rund einem Jahr seinen Dienst auf und erfüllte seitdem knapp 40 schwerkranken Menschen einen Herzenswunsch. Nun zog der Projektleiter Bilanz.
So sieht der Wünschewagen aus. Im Saarland ist das Fahrzeug seit einem Jahr im Einsatz. Foto: Arbeiter-Samariter-Bund.
So sieht der Wünschewagen aus. Im Saarland ist das Fahrzeug seit einem Jahr im Einsatz. Foto: Arbeiter-Samariter-Bund.
So sieht der Wünschewagen aus. Im Saarland ist das Fahrzeug seit einem Jahr im Einsatz. Foto: Arbeiter-Samariter-Bund.
So sieht der Wünschewagen aus. Im Saarland ist das Fahrzeug seit einem Jahr im Einsatz. Foto: Arbeiter-Samariter-Bund.

Der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) wurde entworfen, um schwerkranken Menschen am Lebensende einen Herzenswunsch zu erfüllen. Beispielsweise eine Fahrt ans Meer. Oder den Besuch eines Fußballspiels.

Dutzende solcher Fahrten wurden innerhalb der vergangenen zwölf Monate im Saarland durchgeführt. Nun zog Jürgen Müller, der Projektleiter, eine erste Bilanz: „Seitdem unser ASB-Wünschewagen unterwegs ist, bewegt er die Herzen“, so Müller. Zurückgelegt wurden rund 40.000 Kilometer – quer durch Deutschland sowie über die Grenzen hinaus.

Das Projekt ist allerdings weiterhin auf Spenden angewiesen. Pro Jahr benötige der ASB circa 100.000 Euro, damit der Dienst weiterhin kostenfrei bleiben kann.

Wünschewagen im Saarland seit einem Jahr unterwegs

Knapp 40 Fahrten absolvierte das Fahrzeug bereits. Zehn Wunschfahrten konnten laut Müller nicht mehr erfüllt werden. Da es der Krankheitszustand der Betroffenen nicht mehr zuließ oder die Personen vor dem Termin verstarben. Eine Warteliste gibt es nicht.

Die Wünsche der Todkranken sind vielfältig. Der Wagen fuhr mit den betroffenen Menschen beispielsweise zu einem Fußballspiel des BVB nach Dortmund, ans Meer, zum Grab des Ehemannes oder einem Konzert mit den „Toten Hosen“. Gleichsam vielfältig ist das Alter der Menschen, die einen Wunsch äußern. Die Jüngste von ihnen war gerade 23 Jahre alt, die Älteste 88, sagte Müller.

Das Fahrzeug selbst wurde im Vorfeld speziell geplant und schließlich mit der Ausstattung eines Rettungswagens gebaut. Die Anschubfinanzierung im Saarland sicherte vor einem Jahr das Ehepaar Graciela und Thomas Bruch mit seiner Globus-Stiftung. Projektleiter Müller erklärte, dass die Kosten für das Fahrzeug und den Ausbau bei 100.000 Euro lagen. Dazu kamen noch Kosten in Höhe von 30.000 Euro für die medizinische Ausstattung. Laut Müller stifteten mehrere Firmen die benötigte Ausstattung.

20 Wünschewagen sind deutschlandweit im Einsatz. Bei den Nachbarn in Rheinland-Pfalz wurden 2017 und 2018 insgesamt 72 Wunschfahrten erfüllt. Start des Pilotprojekts war in Essen, bereits seit 2014 ist das Fahrzeug des ASB dort unterwegs.

Der Wünschewagen ist auf Spenden angewiesen. Wer helfen möchte, kann hier Geld Spenden.

Verwendete Quellen:
• dpa