Lehrkräfte im Saarland monatelang ohne Gehalt
Im Saarland gibt es immer wieder Fälle, in denen Lehrer:innen mehrere Monate auf ihr Gehalt warten. Der „SR“ berichtet etwa von einer Lehrerin, die nach ihrem Einstieg im August bis Mitte Oktober keine Zahlungen erhielt. Daraufhin ging zudem nur ein Abschlag ein. Auch ein Lehrer habe berichtet, dass er im Juli und August 2020 ohne Gehalt auskommen musste. Im September gingen daraufhin 1.000 Euro ein – für drei Monate.
Lange Wartezeiten bei Berufseinstieg und Verbeamtung
Wie der Rundfunksender berichtet, seien dies keine Einzelfälle. Die Verzögerungen bei den Gehaltsauszahlungen träfen die Lehrkräfte dabei insbesondere dann, wenn sie etwa vom Referendariat in die Anstellung wechseln oder verbeamtet werden. Den Berufseinsteiger:innen fehlt zu diesem Zeitpunkt jedoch häufig der nötige finanzielle Puffer, um die Wartezeit zu überbrücken.
Hohe Dunkelziffer
Die Verzögerungen seien dabei bereits seit längerem bekannt. In den letzten Jahren hätten sich einige Betroffene an den Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverband (SLLV) gewandt. Die Dunkelziffer sei jedoch vermutlich hoch. Oft fürchteten die Berufsanfänger:innen negative Auswirkungen auf ihre Beschäftigung, so die Landesvorsitzende Lisa Brausch.
Ministerium müsse bei Unterlagen-Prüfung Sorgfalt walten lassen
Laut dem Ministerium für Bildung und Kultur gehe die Verzögerung mitunter darauf zurück, dass Unterlagen wie polizeiliches Führungszeugnis und Dienstantrittsmeldung geprüft und bearbeitet werden müssen. Vor allem bei der Verbeamtung auf Lebenszeit sei hierbei Sorgfalt nötig. Durch das hohe Arbeitsaufkommen entstünden so Wartezeiten. Offenbar fehlt es an Personal.
Besoldungsstelle sieht Problem bei den Lehrkräften – und umgekehrt
Im Anschluss gehen die betreffenden Unterlagen an die Zentrale Besoldungsstelle des Saarlandes (ZBS). Die Bearbeitungsdauer betrage im Schnitt zwei Wochen. Allerdings treten auch hier weitere Verzögerungen auf. Das liege laut ZBS daran, dass die Mitarbeitenden etwa häufig die Lehrkräfte persönlich kontaktieren müssten, um fehlende Dokumente anzufordern. Die vom „SR“ zitierten Lehrer:innen sehen den Fehler allerdings bei der Behörde. Sie hätten manche Unterlagen demnach sogar mehrfach eingereicht.
Immerhin: Sobald die Zahlungen laufen, stellen sie kein Problem mehr dar. Dennoch müsse man das Vorgehen laut SLLV einer Überprüfung unterziehen. Der Umgang mit so dringend benötigten jungen Lehrkräften, sei nicht vertretbar.
Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk