Luftwaffenübung „Air Defender 2023“ beginnt heute – Großmanöver auch über dem Saarland

Im Luftraum über Deutschland wird es ab dem heutigen Montag eng. Grund ist das Großmanöver "Air Defender 2023". Unterschiedliche Einschätzungen gab es dazu, wie stark zivile Flüge beeinträchtigt werden.
Die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der Nato - das Manöver "Air Defender 2023" - beginnt am heutigen Montag (12. Juni 2023). Foto: dpa/Daniel Bockwoldt
Die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der Nato - das Manöver "Air Defender 2023" - beginnt am heutigen Montag (12. Juni 2023). Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Luftwaffenübung „Air Defender 2023“ beginnt heute

Die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der Nato – das Manöver „Air Defender 2023“ – beginnt am heutigen Montag (12. Juni 2023). An der Übung unter deutscher Führung nehmen bis zum 23. Juni 25 Nationen sowie die Nato teil. Nach Angaben der Bundeswehr sind rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten und 250 Flugzeuge beteiligt. Darunter sind 70 Maschinen aus Deutschland.

Unterschiedliche Einschätzungen gab es im Vorfeld zu den Beeinträchtigungen des zivilen Flugverkehrs. „Das wird sich maximal im Minutenbereich bewegen“, hatte der Inspekteur der Deutschen Luftwaffe, Ingo Gerhartz, zu möglichen Verspätungen von Flügen gesagt. Zudem laufe die Übung vor der großen Urlaubsreisewelle. Die Fluglotsengewerkschaft GdF hatte eine andere Prognose aufgestellt. Die Militärübung „wird natürlich massive Auswirkungen auf den Ablauf der zivilen Luftfahrt haben“, sagte ihr Vorsitzender Matthias Maas.

Hier wird geflogen

Von der Übung sind drei Lufträume in Deutschland direkt betroffen: über Teilen Norddeutschlands und der Nordsee, Teilen Ostdeutschlands und der Ostsee sowie Teilen Südwestdeutschlands.

Wie der „SR“ berichtet, umfasst der südlichste Luftraum in diesem Fall auch das Saarland. Daher werde der Luftraum werktags von 13.00 bis 17.00 Uhr für zivile Flugzeuge gesperrt.

Fiktiver Angriff

Trainiert werden soll, wie ein fiktiver Angriff eines östlichen Angreifers von den Nato-Verbündeten zurückgeschlagen wird. Die erste Idee für das Manöver ist der Luftwaffe zufolge schon 2018 entstanden, also noch vor Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine im Jahr 2022.

US-Botschafterin Amy Gutmann hatte aber deutlich gemacht, dass die Übung auch ein Signal der Stärke an den russischen Präsidenten Wladimir Putin sendet. „Es würde mich sehr wundern, wenn irgendein Staatsoberhaupt der Welt nicht zur Kenntnis nehmen würde, was dies (das Manöver) in Bezug auf den Geist dieses Bündnisses, das heißt die Stärke dieses Bündnisses, zeigt. Und das schließt Herrn Putin ein.“

Heute Auftaktveranstaltung

Eine Auftaktveranstaltung von „Air Defender 2023“ ist für Montagmittag auf dem Militärflugplatz Wunstorf bei Hannover geplant, der als Logistik-Drehkreuz für das Manöver dient. Dort werden der Inspekteur der Luftwaffe, Gerhartz, der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erwartet.

Auf dem Militärflugplatz Wunstorf laufen die Vorbereitungen seit Monaten: Unter anderem wurde ein mobiles Tanklager mit einer Kapazität von 2,4 Millionen Litern Kerosin errichtet – zusätzlich zum stationären Lager mit 1,8 Millionen Litern Fassungsvermögen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Saarländischer Rundfunk