Mädchen haben im Saarland die bundesweit geringste Lebenserwartung

Im bundesweiten Vergleich liegt die Lebenserwartung von Mädchen im Saarland auf dem letzten Platz. Laut der aktuellen Sterbetafel stagniert zudem die Gesamterwartung zum ersten Mal seit zehn Jahren. Das liege vor allem an Corona.
Im bundesweiten Vergleich haben Mädchen die geringste Lebenserwartung, wenn sie im Saarland geboren wurden. Symbolfoto: Fabian Strauch/dpa-Bildfunk
Im bundesweiten Vergleich haben Mädchen die geringste Lebenserwartung, wenn sie im Saarland geboren wurden. Symbolfoto: Fabian Strauch/dpa-Bildfunk
Im bundesweiten Vergleich haben Mädchen die geringste Lebenserwartung, wenn sie im Saarland geboren wurden. Symbolfoto: Fabian Strauch/dpa-Bildfunk
Im bundesweiten Vergleich haben Mädchen die geringste Lebenserwartung, wenn sie im Saarland geboren wurden. Symbolfoto: Fabian Strauch/dpa-Bildfunk

Im Bundesländervergleich haben Mädchen, die im Saarland geboren werden, die vergleichsweise geringste Lebenserwartung. Mit 82,3 Jahren liegt sie laut der aktuellen Sterbetafel unter dem Bundesschnitt. Bei den Jungen liegt Sachsen-Anhalt mit 76,5 Jahren auf dem letzten Platz. Am längsten leben dagegen Neugeborene aus Baden-Württemberg mit 84,2 Jahren bei den Mädchen und 79,9 Jahren bei den Jungen.

Lebenserwartung insgesamt kaum verändert

Im Gesamten betrachtet hat sich die Lebenserwartung in Deutschland in jüngster Vergangenheit kaum verändert. Ein neugeborenes Mädchen hat derzeit laut Sterbetafel 2018/2020 durchschnittlich eine Lebenserwartung von 83,4 Jahren. Bei neugeborenen Jungen liegt sie bei 78,6 Jahren.

Nur schwacher Anstieg im Vergleich zu Vorjahren

Während die Lebenserwartung in der Vergangenheit stetig anstieg, ist sie nun im Vergleich zur Sterbetafel 2017/2019 nahezu gleich geblieben. Jungen legten 0,1 Jahre, Mädchen lediglich 0,04 Jahre zu. Zuvor war die Lebenserwartung Neugeborener durchschnittlich bei beiden Geschlechtern um jeweils 0,1 Jahre gestiegen. Auch bei älteren Menschen bleibt die Lebenserwartung nahezu unverändert. So hat ein Mann von 65 Jahren noch durchschnittlich 17,9 Jahre, eine Frau im gleichen Alter 21,1 Jahre.

Lebensversicherungen gehen derzeit nicht von einem Trendwechsel aus. „Jede Generation lebt etwa fünf Jahre länger als die vorangegangene“, so Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Die Lebenserwartung werde auch künftig weiter steigen.

Corona-Pandemie als Hauptgrund für Stagnation

Hauptgrund für die Stagnation seien die hohen Todeszahlen zum Jahresende 2020 im Zuge der Corona-Pandemie. Dass die Lebenserwartung dennoch gestiegen ist, führen die Statistiker:innen auf den Lockdown und Hygienemaßnahmen zurück. So seien wohl viele Sterbefälle verhindert worden, da sich weniger Menschen mit Infektionskrankheiten – wie auch der Grippe – ansteckten. Zudem starben im Lockdown weniger Menschen bei Unfällen.

Sterbeziffer in höheren Altersgruppen angestiegen

Die allgemeine Sterbeziffer, also die Zahl der Gestorbenen je 1.000 Einwohner:innen ist laut der Erhebung angestiegen. Insbesondere in der Altersgruppe über 75 Jahren hat die Sterblichkeit zugenommen. Die Differenz zwischen den Jahren 2019 und 2020 lag bei Frauen zwischen 80 und 84 Jahren bei 2, bei Männern dieses Alters bei 0,4. In der Altersgruppe von 85 bis 89 Jahren betrug der Anstieg bei Frauen 4,4 und bei Männern 1,2 und bei Menschen im Alter von 90 bis 94 erhöhte sich der Wert um 13,6 bei Frauen und um 6,7 bei Männern.

Demografischer Wandel als Ursache?

Grund für den Anstieg ist vor allem der demografische Wandel. Weil der Anteil älterer Menschen immer mehr zunimmt, wird auch mit einer steigen Zahl an Sterbefällen gerechnet. Während die Zahl der Todesfälle von 2019 auf 2020 jedoch um 46.000 anstieg, ließen sich davon jedoch nur 20.000 auf die älter werdende Demografie zurückführen

Endgültige Ergebnisse dürfte die im August erwartete Todesursachenstatistik für das Jahr 2020 liefern.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur