Mietpreise im Regionalverband Saarbrücken explodieren: IG BAU ruft zu gezieltem Wählen auf

Laut einer Mietpreis-Analyse steigen die Mieten im Regionalverband Saarbrücken seit Jahren stetig an. Die IG BAU fordert, dass dem ein Ende gesetzt wird und ruft dazu auf, sich vor der Wahl die Pläne der Parteien zum Wohnungsbau anzusehen.
In Saarbrücken und im gesamten Regionalverband steigen die Mietpreise stetig an. Die IG BAU fordert ein Wohnungsbaupaket von der neuen Bundesregierung. Symbolfoto: BeckerBredel
In Saarbrücken und im gesamten Regionalverband steigen die Mietpreise stetig an. Die IG BAU fordert ein Wohnungsbaupaket von der neuen Bundesregierung. Symbolfoto: BeckerBredel

„Für die Mieten im Regionalverband Saarbrücken gibt es seit Jahren nur eine Richtung – nämlich immer nach oben“, erklärt Marc Steilen, der Bezirksvorsitzende der IG BAU Saar-Trier. Mit dieser Einschätzung beruft er sich auf einer Mietpreis-Analyse des Pestel-Instituts. Bei dieser steht der Anstieg der Wohnkosten, die der Staat übernimmt, wenn ein Haushalt auf Hartz IV angewiesen ist, im Fokus.

Mieten im Regionalverband seit 2015 um mehr als 20 Prozent gestiegen

Im Regionalverband Saarbrücken ist die Kaltmiete für Wohnungen mit einfachem Standard demnach von 5,30 Euro pro Quadratmeter im Januar 2015 auf 6,50 Euro im April 2021 gestiegen. Das ergibt ein Plus von 21,3 Prozent in sechs Jahren. Die Verbraucherpreise haben im gleichen Zeitraum mit 9,8 Prozent deutlich weniger zugelegt. Die Situation im Regionalverband Saarbrücken ist damit Teil der „bundesweiten Misere auf dem Wohnungsmarkt„, glaubt auch der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger.

Neue Bundesregierung müsse Wohnungsbaupaket planen

„Die neue Bundesregierung muss sich enorm ins Zeug legen und für mehr Wohnungen sorgen“, meint Marc Steilen. „Die Mieten müssen wieder runter“, meint Feiger. „Dafür muss der Neubau aber deutlich nach oben gehen – vor allem bei den bezahlbaren Wohnungen und bei Sozialwohnungen“, fordert er. Insbesondere an diesen fehle es auch im Regionalverband. Ein „dickes Wohnungsbaupaket“ sei gefragt.

IG BAU ruft zu kritischem Blick in Wahlprogramme auf

Die IG BAU Vertreter betonen dabei: „Das Wohnen fängt beim Wählen an„. Bürger:innen, die von den steigenden Mietpreisen betroffen sind, sollten daher „einen kritischen Blick in die Wahlprogramme der Parteien zu werfen und genau zuzuhören, was von denen kommt, die in den Bundestag und ins Kanzleramt wollen“. Einige Parteien hätten bereits klare Ziele bezüglich Neubau gesetzt. Andere dagegen blieben vage und vermieden konkrete Zahlen.

„Wohnen fängt beim Wählen an“

„Wohnungen kann man wählen. Gute Arbeit und eine ordentliche Rente übrigens auch“, so Feiger. Daher startet die IG BAU einen „Lockruf in die Wahlkabine“ mit mehreren satirischen Videos. So ist in einem Clip, etwa ein grotesker Makler zu sehen, der die Situation auf dem Wohnungsmarkt zynisch auf den Punkt bringt. „Es geht darum, die Probleme, die den Menschen auf den Nägeln brennen, klar auf den Punkt zu bringen – mit einem Augenzwinkern.“ Wichtig sei, dass die Menschen wählen gehen.

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Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der IG BAU