Missbrauch in Homburg: Opferanwältin will jetzt Klinik und Staatsanwaltschaft anzeigen

Es gibt erneut Bewegung im Fall der verdächtigten sexuellen Missbräuche am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS). Claudia Willger, eine Saarbrücker Opferanwältin, will nun die Klinik und die Staatsanwaltschaft anzeigen.

Man habe über Jahre versucht, den mutmaßlichen Missbrauch von Kindern an der Homburger Uniklinik zu vertuschen. Das jedenfalls wirft die Opferanwältin Claudia Willger den Verantwortlichen in der Kreisstadt vor, berichtet der „SR“. Aus diesem Grund plant Wilger nun mehrere Strafanzeigen.

Eine davon habe sie bereits gegen die Leitung der Homburger Klinik gestellt- wegen Körperverletzung. Aus dem Medienbericht geht hervor, dass die Klinikleitung nach Wilgers Auffassung den Assistenzarzt Matthias S. nicht ausreichend geprüft habe. Und das, obwohl Hinweise zu seiner pädophilen Veranlagung vorlagen. Ebenso habe die Anwältin gegen die Justiziarin sowie eine Oberärztin der Klinik Strafanzeige gestellt.

Der Staatsanwaltschaft wirft Claudia Willger hingegen die „Verletzung von Gesetzen“ vor, berichtet der SR. Unter anderem hätte die Saarbrücker Staatsanwaltschaft die Eltern der betroffenen Kinder bezüglich der Ermittlungen informieren müssen.

Möglicher Missbrauchs-Skandal in Homburg: Bisherige Artikel zum Thema

28.06.2019: Missbrauch in Homburg: Klinik hatte schon 2011 Hinweis auf pädophile Veranlagung von Matthias S.
27.06.2019: Sexuelle Missbräuche in Homburg: Arzt soll mit zwölfjährigem Patienten gechattet haben
25.06.2019: So verteidigt die Klinik ihr Schweigen nach sexuellen Missbräuchen in Homburg
24.06.2019: Pädophiler Arzt soll an Homburger Klinik Kinder missbraucht haben

Verwendete Quellen:
• Saarländischer Rundfunk
• dpa
• Eigene Berichte