Missbrauchsskandal am Universitätsklinikum in Homburg – Beweisaufnahme geschlossen

Nach knapp zwei Jahren hat der Untersuchungsausschuss des Saar-Landtags zum Kindesmissbrauchsskandal am Universitätsklinikum in Homburg seine Beweisaufnahme geschlossen. So geht es jetzt weiter:

Untersuchungsausschuss schließt Beweisaufnahme

In Zusammenhang mit dem Kindesmissbrauchsskandal am Homburger Universitätsklinikum ist die Beweisaufnahme durch den Untersuchungsausschuss des saarländischen Landtags geschlossen worden. Das teilte die Vorsitzende Dagmar Heib (CDU) nach einer nicht-öffentlichen Sitzung am Dienstag (6. Juli 2021) mit. „Jetzt heißt es, in die Erarbeitung des Abschlussberichtes einzusteigen.“ Der Ausschuss wolle seine Arbeit in diesem Jahr beenden.

Keine weiteren Beweisanträge

Seitens der Fraktionen und Betroffenen seien keine weiteren Beweisanträge mehr gestellt worden. Heib zufolge hat der Ausschuss mit dem Namen „Umgang mit Hinweisen auf Verdachtsfälle von Kindesmissbrauch am Universitätsklinikum des Saarlandes seit Oktober 2003“ in seiner Arbeit 34 Beweisbeschlüsse umgesetzt. Einig sei man sich, den Kinderschutz stärken zu wollen.

Hintergrund

Im Juni 2019 war bekanntgeworden, dass ein 2016 gestorbener Assistenzarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie Kinder bei Untersuchungen sexuell missbraucht haben soll. Die Eltern der 34 möglicherweise betroffenen Kinder waren erst im Sommer 2019 informiert worden. Die Staatsanwaltschaft hatte damals ermittelt – das Verfahren nach dem Tod des Arztes aber eingestellt.

Der Landtag setzte danach den Untersuchungsausschuss ein. Er ermittelt seit September 2019, wie die zum jeweiligen Zeitpunkt beteiligten Stellen mit Verdachtsmomenten und Anhaltspunkten umgegangen sind. Er soll auch klären, warum die Klinikleitung die Eltern nicht informierte, nachdem sie den Arzt 2014 entlassen hatte.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur