Mysteriöses Kaninchensterben im Saarland

Über Nacht verschwinden 100 Wildkaninchen im Landkreis Saarlouis. Jetzt rätseln die Jäger, ob es sich um ein Zeichen für die Hasen- oder Nagerpest handelt. Die könnte sogar für Menschen gefährlich sein.
Über Nacht sind im Landkreis Saarlouis 100 Wildkaninchen verschwunden. Foto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk.
Über Nacht sind im Landkreis Saarlouis 100 Wildkaninchen verschwunden. Foto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk.
Über Nacht sind im Landkreis Saarlouis 100 Wildkaninchen verschwunden. Foto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk.
Über Nacht sind im Landkreis Saarlouis 100 Wildkaninchen verschwunden. Foto: Julian Stratenschulte/dpa-Bildfunk.

Die Jäger im Saarland sind in Sorge wegen des rätselhaften Verendens von Wildkaninchen im Landkreis Saarlouis. Nachdem dort quasi über Nacht eine stabile Population mit rund 100 Tieren verschwand, befürchten sie, dass die Ursache die auch für Menschen gefährliche Krankheit Tularämie (auch Hasenpest oder Nagerpest genannt) sein könnte. Das erklärte Kreisjägermeister Jürgen Schmitt der dpa.

Denkbar sei außerdem eine neuere Form von RHD2, der „Rabbit Haemorrhagic Disease“, die es seit 2014 von Frankreich herkommend auch in Deutschland geben soll. Schmitt informierte am Donnerstag das Landesamt für Verbraucherschutz in Saarbrücken.

Ausschluss über die Ursache erhofft sich die Vereinigung der Jäger des Saarlandes von der Untersuchung eines toten Kaninchens von Experten in Gießen. Bis das Ergebnis vorliege, würden mindestens zwei Wochen vergehen. Daher raten die Jäger den Bürgern, keine toten Kaninchen oder Feldhasen zu berühren und freilaufende Hunde von einem Kontakt mit Kadavern zurückzuhalten.

Hasen verschwinden spurlos
Die Jäger können sich bislang keinen Reim auf das Verschwinden der Kaninchen und Hasen machen. „Für uns ist das absolut ominös“, sagte Johannes Schorr, Geschäftsführer der Saar-Jäger.

Mitte der 80er und 90er Jahre hätten die Kaninchen noch unter der Myxomatose („Löwenkopfkrankheit“) gelitten. „Damals konnten die kranken oder verendeten Tiere aber noch manchmal aufgegriffen werden“, sagte Schorr.

Dann jedoch sei die RHD aufgetreten, die intern wegen des plötzlichen Verschwindens der Tiere als „Geisterkrankheit“ bezeichnet werde.