Nach „Karnevalswitz“: AKK diskutiert mit lesbischen und schwulen Menschen in CDU

Für ihren sogenannten „Karnevalswitz“ über Toiletten für intersexuelle Menschen - sowie ablehnende Äußerungen zur Homo-Ehe - musste Annegret Kramp-Karrenbauer viel Kritik einstecken. Nun hat sie sich einer Diskussion darüber gestellt.
Annegret Kramp-Karrenbauer sorgte beim "Stockacher Narrengericht" mit Scherzen über intergeschlechtliche Menschen für Empörung. Foto: Patrick Seeger/dpa-Bildfunk
Annegret Kramp-Karrenbauer sorgte beim "Stockacher Narrengericht" mit Scherzen über intergeschlechtliche Menschen für Empörung. Foto: Patrick Seeger/dpa-Bildfunk
Annegret Kramp-Karrenbauer sorgte beim "Stockacher Narrengericht" mit Scherzen über intergeschlechtliche Menschen für Empörung. Foto: Patrick Seeger/dpa-Bildfunk
Annegret Kramp-Karrenbauer sorgte beim "Stockacher Narrengericht" mit Scherzen über intergeschlechtliche Menschen für Empörung. Foto: Patrick Seeger/dpa-Bildfunk

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat nach Kritik wegen eines Karnevalswitzes über Intersexuelle und wegen früherer Aussagen zur Ehe für alle mit Schwulen und Lesben in ihrer Partei diskutiert. Bei dem Gespräch in der CDU-Parteizentrale antwortete sie mit „Ja“ auf die Frage, ob der Bundesverband der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) für sie gleichberechtigter Teil der CDU sei.

Auch das Thema gleichgeschlechtliche Ehe kam zur Sprache. Kramp-Karrenbauer sagte: „Die Ehe für alle ist ein Fakt, ist abgestimmt worden, ist akzeptiert worden, gilt für mich. Und alles, was jetzt weiter auch rechtlich noch daran hängt, wird auch umgesetzt – überhaupt keine Frage.“ Die CDU-Chefin stand mehrfach in der Kritik, weil sie die Öffnung der Ehe für Homosexuelle abgelehnt hatte. Auch für Interview-Äußerungen aus dem Jahr 2015, nach der Homo-Ehe seien andere Forderungen nicht mehr auszuschließen, etwa nach einer Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen, war sie heftig gescholten worden.

Im Juni hatte Kramp-Karrenbauer einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ zufolge im Saarland an der standesamtlichen Trauung und der Hochzeitsfeier eines gleichgeschlechtlichen befreundeten Paares teilgenommen. Am Rande der Feier hatte sie laut Zeitung gesagt: „Ich akzeptiere die Entscheidung des Bundestages zur ‚Ehe für alle‘ selbstverständlich.“

In der Diskussion, zu der der LSU eingeladen hatte, machte sie zudem deutlich, dass sie parteiinterne Bündnisse, wie die konservative Werteunion aber auch die Union der Mitte, ablehnt. Man habe in der CDU eine gute Tradition mit Gruppierungen, die an soziologischen Merkmalen festgemacht würden, wie die CDU-Arbeitnehmer, die CDU-Mittelstandsvereinigung oder die Frauen-Union, sagte Kramp-Karrenbauer. Deswegen gehörten auch die Lesben und Schwulen in der Union für sie dazu. „Was wir bisher in der CDU nie hatten (…) sind weltanschaulich geprägte Kreise“. Deshalb tue sie sich schwer, wenn jetzt Anträge kämen, „so etwas wie eine Werteunion oder auch eine Union der Mitte anzuerkennen“. Sie glaube, dass das einer Volkspartei nicht gut tue.

Zu ihrem viel kritisierte Witz über Toiletten für Intersexuelle, den Kramp-Karrenbauer im Frühjahr auf einer Karnevalsveranstaltung gemacht hatte sagte sie, dort sei es vor allem um Machos gegangen. In diesem Kontext sei der Witz gefallen, der dann „zum Teil auch böswillig herausgerissen“ worden sei. „Ja, das ist schräg rübergekommen. Beziehungsweise hat es zumindest auch viele dazu eingeladen, etwas sehr Schräges daraus zu interpretieren. Aber es war nicht die Absicht, irgendjemanden nach unten zu treten, und darauf lege ich großen Wert“. Es läge ihr wirklich fern, irgendjemanden zu verletzen.

Sie habe im Vorfeld der LSU-Veranstaltung gelesen, was sie angeblich alles sei: „Homophob, eine Frömmlerin, dem Papst hörig. Um mal damit aufzuräumen: Ich bin weder das Erste. Ja, ich bin bekennende Christin und Katholikin. Ob mich das unbedingt fromm macht, nach allen Maßstäben, weiß ich nicht. Ich bin ganz sicherlich nicht Papst-hörig, sonst wäre ich nicht für die Aufhebung des Zölibats und für Frauen im Priesteramt.“

Verwendete Quellen:
• Deutsche Presse-Agentur