Nach neuem Höchstwert: Saarland will mit Streetworkern Drogentode verhindern

Im Saarland sind im vergangenen Jahr 36 Menschen nach dem Konsum von Drogen gestorben. Das Land will gegen die hohe Zahl der Drogentoten ankämpfen und setzt auf eine Verstärkung des Streetwork-Programms.
Die Zahl der Drogentoten im Saarland ist 2019 auf 36 gestiegen. Foto: Boris Roessler/dpa-Bildfunk
Die Zahl der Drogentoten im Saarland ist 2019 auf 36 gestiegen. Foto: Boris Roessler/dpa-Bildfunk
Die Zahl der Drogentoten im Saarland ist 2019 auf 36 gestiegen. Foto: Boris Roessler/dpa-Bildfunk
Die Zahl der Drogentoten im Saarland ist 2019 auf 36 gestiegen. Foto: Boris Roessler/dpa-Bildfunk

Das Saarland will in Saarbrücken mehr Streetworker einsetzen, um die Zahl der Drogentoten einzudämmen. Das ist das Ergebnis einer Sondersitzung des „Expertenbeirats Drogen“ vom gestrigen Donnerstag (16. Januar 2020).

Land will auf der Straße helfen

„Obwohl es in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt in Saarbrücken einen Konsumraum gibt, spielt sich vieles weiterhin auf der Straße ab“, so Staatssekretär und Landesdrogenbeauftragter Stephan Kolling (CDU). Gerade dort müsse das Land nun versuchen, die Drogensüchtigen und Konsumenten harter Drogen aufzufangen und Hilfe anzubieten, sagte Kolling.

Zahl der Drogentoten auf neuem Höchstwert

Im vergangenen Jahr sind 36 Menschen im Saarland nach dem Konsum von Drogen ums Leben gekommen – ein neuer Höchstwert. Die Mehrzahl davon seien männliche Langzeitkonsumenten zwischen 30 und 50 Jahren gewesen, so Kolling. Davon stammten die meisten aus dem Ballungsraum Saarbrücken. Um „diese Zielgruppe bestmöglich zu erreichen und zu begleiten“, gäbe es das Streetwork-Projekt.

Zwei neue Streetworker-Stellen

Ebenfalls auffällig: der „enorme Mischkonsum“, bei dem nicht nur illegale Drogen, sondern auch verschreibungspflichtige Medikamente miteinander gemixt werden. Hier gelte es, Patienten, aber auch Ärzte zu sensibilisieren.

Die Landesregierung will im Kampf gegen Drogenmissbrauch laut „SR“ jährlich 1,5 Millionen Euro ausgeben. 90.000 Euro davon fließen in zwei neue Streetworker-Stellen. Dem „Expertenbeirat Drogen“ gehören neben Staatssekretär Stephan Kolling auch Vertreter der Polizei, des Drogenhilfezentrums und der Rechtsmedizin sowie Fachleute aus den Bereichen Prävention und Gesundheit an.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Gesundheitsministeriums, 16.01.2020
– Saarländischer Rundfunk