Nach Spiegel TV Bericht: Saarbrücker Gruppe will mit „Saarbrooklyn-Buttons“ ein Zeichen setzen

Ein Spiegel TV-Beitrag über „Saarbrooklyn" hat in Saarbrücken für Ärger gesorgt. Das Video zeichnet ein sehr negatives Bild der Landeshauptstadt, in der vor allem Arbeitslosigkeit, Armut und Drogenabhängigkeit für Unzufriedenheit sorgen. Doch in Saarbrücken regt sich Widerstand. Die Initiative „I love SB" will ein identitätsstiftendes Zeichen setzen - mit Buttons für einen guten Zweck.
Die „Saarbrooklyn-Buttons" sind Teil einer Charity-Aktion im Nachgang des Spiegel-TV Berichts über Saarbrücken. Foto: I love SB.
Die „Saarbrooklyn-Buttons" sind Teil einer Charity-Aktion im Nachgang des Spiegel-TV Berichts über Saarbrücken. Foto: I love SB.
Die „Saarbrooklyn-Buttons" sind Teil einer Charity-Aktion im Nachgang des Spiegel-TV Berichts über Saarbrücken. Foto: I love SB.
Die „Saarbrooklyn-Buttons" sind Teil einer Charity-Aktion im Nachgang des Spiegel-TV Berichts über Saarbrücken. Foto: I love SB.

„I love SB“ hat sich den schönen Seiten von Saarbrücken verschrieben. Auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichen die Kreativschaffenden Good News und Fotos der Stadt. Sie wollen damit gegen einen Journalismus vorgehen, der bewusst verzerrt und zuspitzt, sich auf die negativen Nachrichten konzentriert und schwarzmalt.

Ein Zeichen setzen für die Heimatstadt

Eben diese Form der Berichterstattung wird dem Spiegel TV-Beitrag von vielen Seiten vorgeworfen. Auch wenn dieser sich bewusst auf die Schattenseiten konzentriert, hinterlässt der Bericht den Eindruck, in Saarbrücken sei alles schlecht.

Die Gruppe will den Saarbrückern darum eine Möglichkeit geben, ein Zeichen für ihre Stadt zu setzen und sich mit ihr und miteinander zu solidarisieren. „Denn wir sind Saarbrücker, wir leben gerne hier und es wäre toll, wenn wir noch enger zusammen rücken würden und jetzt nicht in Sack und Asche gehen, nur weil ein Privatsender meint, uns im Rest der Republik bashen zu müssen.“

Stattdessen solle man stolz auf seine Heimatstadt sein. Um das zu zeigen, hat die Initiative einen Button designt, auf dem der Spitzname der Stadt „Saarbrooklyn“ zu lesen ist. In dem Spiegel TV-Beitrag erscheint es, als sei dies ein Schimpfwort für die Landeshauptstadt, als würde man mit dem Namen den „Randbezirks-Charakter“ der Stadt hervorheben.

Dabei ist Brooklyn nicht die Bronx. Dort leben zwar auch Sozial-Schwache, aber der Stadtteil mausert sich immer mehr zu einem modernen und alternativen Viertel, in dem viele Studenten und Kreative zu Hause sind. Saarbrücken mit Brooklyn zu vergleichen ist also keineswegs als Beleidigung gemeint, sondern stellt vielmehr die Vielfalt der Stadt dar. Mit den Buttons soll so also ein Zeichen gesetzt, ein Gemeinschaftsgefühl erzeugt und auch ein Stück weit Wiedergutmachung am Stadt-Image geleistet werden.

Saarbrooklyn-Buttons auf Spendenbasis – für einen guten Zweck

Wer sich mit Saarbrücken solidarisieren möchte, bekommt die Pins bei Tante Guerilla, Tabula Rosa und Henry’s Eismanufaktur, in der man sie ab der kommenden Woche auf zu einem „Saarbrooklyn-Eis“ dazu bekommt. Außerdem werden sie bei der Nacht der schönen Künste (19. Juli) im Garelly-Haus und über die Facebook-Seite von I love SB angeboten. Und auch virtuell können Facebook-User mit einem Profilbild-Button ein Zeichen für den Zusammenhalt der Saarbrücker setzen.

Die Buttons sind kostenlos, denn die Gruppe möchte keinen Cent an den handgemachten Pins verdienen. Stattdessen bitten sie um eine Spende in eigenem Ermessen; auch Henry’s wird einen Teil der Erlöse aus dem Saarbrooklyn-Eis spenden. Das Geld geht an den Kältebus, Ingos kleine Kältehilfe und die Saarbrücker Tafel. Denn natürlich sind die Zustände an den Brennpunkten, die der Spiegel TV-Bericht zeigt, real. Statt aber reumütig und resigniert den Kopf einzuziehen, soll dort geholfen werden, wo die Probleme konkret angegangen werden.

Verwendete Quellen:
• Facebook: I love SB
• Eigene Artikel