Nach tödlichen Schüssen bei Kusel: 32-Jähriger bestreitet auf Polizisten geschossen zu haben

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizeibeamt:innen im Landkreis Kusel geht die Staatsanwaltschaft von gemeinschaftlichem Mord eines 38-Jährigen und eines 32-Jährigen aus. Während der 38-jährige Tatverdächtige zum Tatvorwurf schweigt, bestreitet der 32-Jährige auf die Polizist:innen geschossen zu haben.
Einer der beiden Tatverdächtigen im Polizistenmord von Kusel bestreitet, selbst geschossen zu haben. Foto: picture alliance/dpa | Harald Tittel
Einer der beiden Tatverdächtigen im Polizistenmord von Kusel bestreitet, selbst geschossen zu haben. Foto: picture alliance/dpa | Harald Tittel

Erschossene Polizist:innen bei Kusel: Staatsanwaltschaft geht von gemeinschaftlichem Mord aus

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am heutigen Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz mitteilten, gehen die Ermittler:innen davon aus, dass die mutmaßlichen Täter – ein 38-Jähriger sowie ein 32-Jähriger aus dem Saarland – zwei Polizeibeamt:innen erschossen haben, weil sie eine vorherige Wilderei verdecken wollten. Gegen die beiden tatverdächtigen Männer ist deshalb ein Haftbefehl wegen gemeinschaftlichen Mordes ergangen. Beide sitzen jetzt in Untersuchungshaft.

38-Jähriger schweigt zu Tatvorwürfen

Der 38-jährige Tatverdächtige, ein Unternehmer aus dem Saarland, schweigt bislang zu den Tatvorwürfen und machte laut Angaben der Polizei und der Staatsanwaltschaft von seinem Schweigerecht Gebrauch.

32-jähriger Tatverdächtiger bestreitet, auf Polizist:innen geschossen zu haben

Der 32-jährige Tatverdächtige, ebenfalls aus dem Saarland, soll nach Darstellung der Staatsanwaltschaft die Wilderei eingeräumt und die Polizeikontrolle, wie auch die Schüsse geschildert haben. Laut Angaben der Ermittler:innen habe der 32-Jährige allerdings bestritten, selbst geschossen zu haben. Dies erläuterte Oberstaatsanwalt Stefan Orthen am Dienstag.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass beide geschossen haben

Die Ermittler:innen von Polizei und Staatsanwaltschaft gehen nach jetzigem Stand allerdings davon aus, dass beide Tatverdächtige Schüsse abgegeben haben. Dass nur der 38-Jährige geschossen habe, gilt laut bisherigem Ermittlungsstand als unwahrscheinlich. Bei den Ermittlungen seien eine Schrotflinte und ein Jagdgewehr sichergestellt worden.

Beide Polizist:innen mit Kopfschüssen getötet

Nach bisherigen Erkenntnissen wurde die 24 Jahre alte Polizistin mit einem Schuss in den Kopf getötet. Der 29 Jahre alte Oberkommissar wurde nach Darstellung der Ermittler:innen von vier Schüssen getroffen, davon einer ebenfalls in den Kopf. Der Polizeibeamte selbst habe 14 Mal geschossen, nach bisherigen Erkenntnissen sei aber keiner der beiden Verdächtigen getroffen worden. Die 24-Jährige fast fertig ausgebildete Polizeianwärterin sei arglos gewesen, sie habe zum Tatzeitpunkt womöglich eine Taschenlampe und die Papiere in der Hand gehalten und nicht geschossen.

Verwendete Quellen:
– Informationen von Polizei und Staatsanwaltschaft