Neuer Musikclub „Studio 30“ in Saarbrücken: Acht Bands an jedem Wochenende sind das Ziel

Am Wochenende eröffnete das Saarbrücker „Studio 30“ – Welche Möglichkeiten bietet die Musikstätte und welche Zukunft hat sie?
Symbolfoto: Pexels (CC0-Lizenz)
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Die Eröffnung
Das Angebot an Livemusik und Auftrittsgelegenheiten in der Landeshauptstadt reicht nicht aus – dieser Meinung waren die Betreiber der am Wochenende neu eröffneten Saarbrücker Bühne „Studio 30“ in der Mainzer Straße. Oscar Braun und David Lawrence wollen mit dem Veranstaltungsort, der über zwei Bühnen verfügt, eine Lücke in der hiesigen Kulturlandschaft schließen.

Vergangenen Freitagabend öffneten sich die Türen zum ersten Mal; den Auftakt gaben der saarländische Liedermacher Manuel Sattler und die ebenfalls hier ansässigen Bands The Noiz, Blingpoint und Come Together.

Erste Rückmeldungen
David Lawrence war mit dem Eröffnungswochenende hochzufrieden. Am ersten Tag seien 160 Besucher da gewesen, und auch die folgenden Tage, an denen unter anderem die belgische Dark Wave-Gruppe Parade Ground und die schwedisch-saarländische Sängerin Annika Jonsson auftraten, seien gut besucht gewesen, sagt er.

„Man hat wirklich gemerkt, dass die Leute auf so etwas gewartet haben“, glaubt Lawrence. Besonders freute ihn die Rückmeldung einer Mittvierzigern, die meinte, es gebe nun endlich wieder einen Ort zum Ausgehen für ihre Generation. Wobei der Großteil des Eröffnungspublikums allerdings deutlich jünger war.

Der gebürtige Schotte Lawrence betreibt mit Truetone Records ein Tonstudio, ist erster Vorsitzender des Musikbüros Saar und Mitglied im saarländischen PopRat. Steckt hinter dem „Studio 30“-Projekt also der PopRat? Nein, winkt Lawrence ab.

Man teile nur dasselbe Ziel, etwas für die Popkultur im Saarland zu tun. Lawrence und Braun hoffen zwar auf finanzielle Unterstützung durch die öffentlichen Hand; derzeit ist da aber (noch) nichts zu erwarten. „Das ist aber nicht auszuschließen für kommende Events. Da sind ein paar Sachen dabei, bei denen man denken müsste, dass PopRat und Kultusministerium das unterstützen müssten“, meint Lawrence.

Öffnungszeiten und Programm
Jedes Wochenende ist das Studio 30 freitags und samstags geöffnet, an jedem Tag sollen vier Bands auftreten. Ganz abgesehen davon, dass das Studio 30 auch Bühne für Poetry Slams oder Lesungen sein und unter der Woche als Café dienen soll.

„Viele haben gesagt, wo kriegt ihr die ganzen Musiker her? Aber Deutschland hat 80 Millionen Einwohner, da müssten doch einige Musiker dabei sein. Schottland hat nur fünf Millionen, und wir Schotten kriegen jeden Abend ganz Edinburgh voll“, rechnet Lawrence.

Unterstützung kommt von Thilo Ziegler, ebenfalls Mitglied des Pop­Rates und im Saarland Veranstalter von Festivals wie Rocco del Schlacko und Kopf des Festivals „Colors of Pop“.

Mit Verwendung von SZ-Material (Sebastian Dingler).