Neuer Weg zum Fachabitur im Saarland

Das saarländische Bildungsministerium eröffnet Schüler/innen, die die gymnasiale Oberstufe vorzeitig verlassen haben, mit einer neuen Verordnung den Weg zum Fachabitur. Mit der neuen Regelung will das Ministerium für bessere Bildungschancen im Saarland sorgen.
Im Saarland gibt es künftig einen neuen Weg zum Fachabitur. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa
Im Saarland gibt es künftig einen neuen Weg zum Fachabitur. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa
Im Saarland gibt es künftig einen neuen Weg zum Fachabitur. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa
Im Saarland gibt es künftig einen neuen Weg zum Fachabitur. Symbolfoto: Felix Kästle/dpa

Saarland führt weiteren Weg zum Fachabitur ein

Das saarländische Bildungsministerium eröffnet Schüler/nnen, die den Besuch der gymnasialen Oberstufe vorzeitig beenden, ab sofort den Weg zur Fachhochschulreife. Mit einer neuen Verordnung erhalten diese die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erwerben. Dafür müssen die Schüler/innen neben dem bereits erbrachten schulischen Teil auch den berufsbezogenen Teil der Fachhochschulreife nachweisen können.

In einer Mitteilung an die Presse erklärt Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot den Schritt wie folgt: „Im Schuljahr 2019/20 haben im Saarland rund 400 Schülerinnen und Schüler die gymnasiale Oberstufe vorzeitig – das heißt ohne Abitur – beendet. Die Gründe dafür sind vielfältig. Diesen jungen Menschen eröffnen wir jetzt einen neuen Weg, um die Fachhochschulreife zu erlangen. Im Leben läuft nicht immer alles gleich nach Plan. Unterschiedliche Wege können zum Ziel führen und Pläne sich ändern. Das berücksichtigen wir mit der neuen Regelung und sorgen so für bessere Bildungschancen“.

Junge Menschen mit neuen Perspektiven

Einer dieser jungen Menschen, die von der neuen Reglung profitieren ist die 21-jährige Paula Schubmehl aus St. Wendel. Sie erklärt: „Ich bin im letzten Jahr mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife vom Gymnasium abgegangen, weil ich lieber was Praktisches machen wollte. Ich absolviere zurzeit meinen Bundesfreiwilligendienst in der Grundschule Bliesen und möchte mit dem Erwerb der Fachhochschulreife im Herbst ein Studium Soziale Arbeit oder Lehramt Grundschule beginnen“.

Wann wird der berufsbezogene Teil der Fachhochschule anerkannt?

Der berufsbezogene Teil der Fachhochschulreife kann laut Informationen des Bildungsministeriums dann zuerkannt werden, wenn eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt wird:
– abgeschlossene Berufsausbildung in einem mindestens zweijährigen anerkannten Ausbildungsberuf,
– mindestens einjährige kontinuierliche Teilnahme an einer Berufsausbildung,
– Abschluss eines freiwilligen sozialen Jahres,
– Abschluss eines freiwilligen ökologischen Jahres,
– Abschluss des Wehrdienstes,
– Abschluss des Zivildienstes,
– Abschluss des Bundesfreiwilligendienstes,
– Abschluss eines mindestens einjährigen gelenkten Praktikums,
– erfolgreicher Abschluss der Klassenstufe 11 der Fachoberschule oder
– Abschluss vergleichbarer fachpraktischer Ausbildungen, die von der Schulaufsichtsbehörde als gleichwertig anerkannt werden.

Das Zeugnis der Fachhochschulreife wird auf Antrag vom Bildungsministerium oder der besuchten Fachoberschule ausgestellt. Es wird empfohlen, sich insbesondere vor der Durchführung der fachpraktischen Ausbildung von den Mitarbeiter/innen des „Referates D 2“ beraten zu lassen. Für ehemalige Schüler/innen der gymnasialen Oberstufe besteht auch nachträglich die Möglichkeit, die Fachhochschulreife unter den oben genannten Voraussetzungen zu erwerben.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des saarländischen Bildungsministeriums vom 02.08.2020