Neunkirchen beginnt Frühbekämpfung des Eichenprozessionsspinners

Die Kreisstadt Neunkirchen beginnt schon ab der kommenden Woche, den Eichenprozessionsspinner zu bekämpfen. Die Raupe kann für Menschen gefährlich werden. Darum sollen insbesondere stark frequentierte Außenplätze vor einem Befall geschützt werden.

Ab dem kommenden Dienstag (25. Mai 2021) beginnt die Kreisstadt Neunkirchen mit der Frühbekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Dazu werden Eichen, die im vergangenen Jahr von der Raupe befallen waren, mit sogenannten Bacillus thuringiensis (Bt)-Präparaten behandelt.

Parks, Spielplätze, etc. gegen Prozessionsspinner präpariert

Insbesondere an Orten im Freien, an denen viele Menschen unterwegs sind, soll die Behandlung erfolgen. Das betrifft etwa Bäume an der Grundschule Furbach, auf dem Zentralfriedhof, dem Friedhof Wiebelskirchen, dem Eingangsbereich des Gutsparks, an der Grundschule und dem KiBiZ Steinwald, dem Spielplatz Schloßstraße, dem Spielplatz, der Sitzgruppe und einzelnen Fußwegen im Wagwiesental sowie dem Rad- und Fußweg Peter-Neuber-Allee. An Schulen und Kindergärten wird die Maßnahme an Wochenenden durchgeführt.

Biologisches Mittel nur an betroffenen Eichen eingesetzt

Die Bt-Präparate ermöglichen eine frühzeitige Eindämmung des Prozessionsspinners. Die biologischen Stoffe stellen für Mensch und Umwelt nur ein äußerst geringes Risiko dar. Für Säugetiere, Bienen und andere Insekten sind sie nicht giftig. Bis der Sprühbelag getrocknet ist kann das Mittel jedoch bei Kontakt allergische Reaktionen verursachen. Da der Wirkstoff alle freifressenden Schmetterlingsraupen schädigt, werden nur die betroffenen Eichen präpariert.

Brennhaare des Eichenprozessionsspinner sind gefährlich

Ab Mitte Juni stellen Eichenprozessionsspinner eine zunehmende Gesundheitsgefahr dar. Die Raupen des Falters bilden dann für Menschen und andere Säugetiere gefährliche Brennhaare aus. Das enthaltene Eiweißgift Thaumetopoein kann bei Hautkontakt allergische Reaktionen wie Hautirritationen, Augenreizungen, Fieber, Schwindel und in Einzelfällen zu allergischen Schocks auslösen. Spezielle Medikamente gegen das Gift gibt es bislang nicht. Nur die Symptome können gelindert werden.

So erkennt man die Raupen und Nester

Die Eichenprozessionsspinner lassen sich anhand der typischen Prozession identifizieren. In Reihen von mehr als zehn Metern Länge wandern etwa 20 bis 30 Raupen dabei nebeneinander her. Die Nester sind erkennbar an den mit Ausscheidungen und Brennhaaren gefüllten Gespinsten am Stamm und in Ästen von Eichen. Diese können bis zu einem Meter lang werden. Die Nester können jedoch leicht verwechselt werden.

Gespinste sollten nicht eigenhändig entfernt werden

Die Entfernung von Gespinsten sollte auch auf Privatgrundstücken unbedingt Fachleuten überlassen werden, da dabei Brennhaare in die Umgebung gelangen können. Auch von Abflammen wird abgeraten, da die herumwirbelnde Luft die giftigen Haare verteilt. Deren schädliche Wirkung kann bis zu fünf Jahre anhalten. Da Insektizide in das ökologische Gefüge eingreifen und auch für Menschen gefährlich werden können, sollten Privatpersonen zudem nicht einfach zur Chemie-Keule greifen.

Verwendete Quellen:
– Pressemitteilung der Kreisstadt Neunkirchen