Öffnungen von Restaurants und Kinos wieder auf der Kippe

Laut einem Bericht der Nachrichten-Website "Business Insider" diskutieren Bund und Länder derzeit, den geplanten nächsten Öffnungsschritt für Restaurants, Kinos, Theater und Sportaktivitäten auszusetzen. Grund dafür seien die wieder steigenden Inzidenzwerte und die Problematik um den AstraZeneca-Impfstoff.
Bund und Länder erwägen, die weiteren Öffnungsschritte vorerst auszusetzen. Foto: Markus SchreibeAP POOL/dpa-Bildfunk
Bund und Länder erwägen, die weiteren Öffnungsschritte vorerst auszusetzen. Foto: Markus SchreibeAP POOL/dpa-Bildfunk
Bund und Länder erwägen, die weiteren Öffnungsschritte vorerst auszusetzen. Foto: Markus SchreibeAP POOL/dpa-Bildfunk
Bund und Länder erwägen, die weiteren Öffnungsschritte vorerst auszusetzen. Foto: Markus SchreibeAP POOL/dpa-Bildfunk

Weitere Öffnungsschritte in Deutschland auf der Kippe

Bund und Länder diskutieren offenbar darüber, den für kommenden Montag (22. März 2021) vorgesehenen vierten Öffnungsschritt auszusetzen. Eigentlich waren Lockerungen für Restaurants, Theater, Kinos und Sportaktivitäten vorgesehen. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von bis zu 50 in einer Region hätten demnach Restaurants im Außenbereich, Theater, Konzert- und Opernhäuser sowie Kinos öffnen dürfen. Zudem wäre kontaktfreier Sport im Innenbereich und Kontaktsport im Außenbereich wieder erlaubt gewesen. Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 wären die Lockerungen mit jeweils tagesaktuellem Schnell- oder Selbsttest verbunden gewesen.

Ausführliche Informationen zu den eigentlich beschlossenen Öffnungsplänen findet ihr unter: „In fünf Stufen aus dem Lockdown – So sieht der neue Öffnungs-Plan von Bund und Ländern aus“.

Bund und Länder diskutieren Aussetzung des nächsten Öffnungsschritts

Informationen von „Business Insider“ zufolge stehen diese geplanten Öffnungsschritte nun allerdings wieder auf der Kippe. Bund und Länder sollen demnach erwägen, den für Montag geplanten vierten Öffnungsschritt auszusetzen. Hintergrund dafür seien die deutlich gestiegenen Inzidenzwerte sowie die aktuelle Problematik mit dem AstraZeneca-Impfstoff.

Impfen in Deutschland geht weiter nur schleppend voran

Das Impfen in Deutschland geht weiter nur schleppend voran. Seit Monaten gibt es zu wenig Impfstoff. Großer Hoffnungsträger war eigentlich der Impfstoff von AstraZeneca. Dieser muss nicht so stark wie andere Impfstoffe gekühlt werden und sollte deshalb auch in Arztpraxen verimpft werden. Das Impfen in Deutschland hätte so enorm beschleunigt werden sollen.

Doch dann der Rückschlag: Nachdem es in einigen Fällen zu Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung des AstraZeneca-Präparats gekommen war, hat sich Deutschland (wie andere europäische Länder) dazu entschieden, die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff vorerst auszusetzen.

Der eigentlich für den morgigen Mittwoch angedachte Impfgipfel wurde kurzerhand verschoben. Man will nun zunächst abwarten, bis eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zu AstraZeneca vorliegt. Die Beratungen zwischen Bund und Ländern zur weiteren Impfstrategie sollen am Donnerstag oder Freitag nachgeholt werden.

Infektionsgeschehen entwickelt sich wieder ungünstig

Neben den Unwägbarkeiten bei den Corona-Impfungen ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland wieder kräftig angestiegen. Während der Inzidenzwert am vergangenen Dienstag noch bei 67,5 lag, gab das Robert-Koch-Institut (RKI) am heutigen Dienstag (16. März 2021) einen Wert von 83,7 an.

Für RKI-Epidemiologe Dirk Brockmann ist das eine erschreckende Entwicklung. Er sieht das Infektionsgeschehen in Deutschland wieder in einem exponentiellen Wachstum und hat die Lockdown-Lockerungen von Bund und Ländern inmitten der „Flanke der dritten Welle“ scharf kritisiert: „Das ist total irrational gewesen, hier zu lockern. Das befeuert nur dieses exponentielle Wachstum“, erklärte Brockmann.

Ob Bund und Länder bei den Lockerungen in Anbetracht der Expertenwarnungen und der Problematik mit dem AstraZeneca-Impfstoff tatsächlich wieder zurückrudern, wird vermutlich erst in den nächsten Tagen entschieden, wenn größere Klarheit hinsichtlich des Risikos des AstraZeneca-Präparats besteht.

Verwendete Quellen:
– Bericht von „Business Insider“
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte