Partielle Sonnenfinsternis auch im Saarland zu sehen – Das müsst ihr beachten

Für rund zwei Stunden verdunkelt sich die Sonne mitten am Tag. Bei einer partiellen Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond zwischen den Stern und unseren Heimatplaneten. Wer das Schauspiel beobachten will, sollte aber richtig geschützt sein.
Der Mond schiebt sich am Dienstag vor die Sonne. Archivfoto: dpa-Bildfunk
Der Mond schiebt sich am Dienstag vor die Sonne. Archivfoto: dpa-Bildfunk

Seltenes Spektakel am Mittagshimmel: Astronomiebegeisterte und Schaulustige können an diesem Dienstag (25. Oktober 2022) eine partielle Sonnenfinsternis beobachten. Sie dauert der Vereinigung der Sternfreunde zufolge zwei Stunden und ist in ganz Mitteleuropa zu sehen – so denn das Wetter mitspielt und keine Wolken die Sicht versperren.

Wolken könnten Blick im Saarland verdecken

Daran könnte es laut Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes womöglich hapern: Am Dienstag soll der Himmel nach bisherigen Vorhersagen vielerorts wechselnd bis stark bewölkt sein. Nur für den Süden machen die Meteorologen Hoffnungen auf geringe Bewölkung oder sogar heiteres Wetter. Im Saarland soll der Tag stark bewölkt starten, ehe im Tagesverlauf immer häufiger und länger die Sonne zu sehen sein wird.

Sonnenfinsternis ist seltenes Ereignis

Die letzte partielle Sonnenfinsternis war in Mitteleuropa im Juni vergangenen Jahres zu sehen, die nächste wird es hier erst Ende März 2025 geben. Je nach Standort werde der Mond zwischen rund 20 und mehr als 30 Prozent des Sterns im Zentrum unseres Sonnensystems verdecken, teilten die Sternfreunde mit. „So kann jeder in der Mittagspause einen Blick zur Sonne werfen und die Finsternis bestaunen“, heißt es in einer Mitteilung. Dazu müsse man auf jeden Fall eine sichere Sonnenfinsternisbrille verwenden.

Partielle Sonnenfinsternis im Saarland: Start um 11.11 Uhr

In Saarbrücken beginnt der Mond, sich um 11.11 Uhr vor die Sonne zu schieben. Rund eine Stunde später ist das Maximum der Abdeckung erreicht, das von Nordosten nach Südwesten abnimmt.

Das sind gute Spots zum Zuschauen im Saarland

Die besten Chancen zum Betrachten hat man auf Anhöhen. Im Saarland gehören dazu etwa der Schimmelkopf bei Weiskirchen, der Dollberg bei Nonnweiler oder der Winterberg in Saarbrücken. Keine solche Anhöhe in der Nähe? Dann sollte man einen Ort wählen, an dem keine Gebäude, Bäume oder Ähnliches den Bick auf die Sonne verdecken. Eine Umfrage unter SOL.DE-Leser:innen hatte gezeigt, dass sich von diesen Orten gut Himmelsbeobachtungen machen lassen:

  • Alm in Landsweiler-Reden
  • Brudermannfeld bei Gräfinthal-Mandelbachtal
  • Eschberg in Saarbrücken
  • Galgenturm in Elversberg
  • Osterbrücken
  • Rastpfuhl in Saarbrücken
  • Schaumberg bei Theley
  • Schlossberg-Höhlen in Homburg
  • Sternwarte Peterberg bei Nonnweiler
  • Teufelsburg in Überherrn
  • Wickersberg in Saarbrücken
  • Wogbachtal-Hütte in Ensheim

Nicht ohne Schutz in die Sonne schauen

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt ebenfalls davor, das Ereignis ungeschützt zu beobachten – egal, ob mit bloßem Auge, durch Ferngläser, Kameras oder Teleskope. Die zum Beobachten mit bloßem Auge genutzten Sonnenfinsternisbrillen sollen laut Bundesamt nach EU-Normen als sicher gelten, dürfen keine Kratzer oder Löcher haben und sollen möglichst nah am Gesicht anliegen. Ein direkter und ungeschützter Blick könne in kürzester Zeit die Netzhaut schädigen. Durch die Brillen sollten höchstens 0,001 Prozent des Sonnenlichts durchkommen. Herkömmliche Sonnen- oder Schweißerbrillen, aber auch andere mögliche Behelfsmittel seien nicht geeignet. Für optische Geräte gebe es im Fachhandel spezielle Filteraufsätze oder Folien.

Livestream der Sternwarte Peterberg

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann das Spektakel auch an den Bildschirmen verfolgen. Die Sternwarte Peterberg in Nonnweiler hat einen Livestream angekündigt. Interessierte können kostenlos und ohne Registrierung auf der Website zuschauen.

Die Sternwarte Peterberg wird das Spektakel live streamen. Foto: Sternwarte Peterberg

Mehrere Faktoren braucht es für eine Sonnenfinsternis

Eine Sonnenfinsternis ist ein seltenes Ereignis, weil dafür mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Sie kann nach Angaben der Sternfreunde nur bei Neumond eintreten und wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne steht. Durch die Neigung der Mondbahn ziehe dieser aber meist ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Maximal zwei bis vier Sonnenfinsternisse gebe es jährlich irgendwo auf der Erde.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– Deutscher Wetterdienst
– Time and Date AS
– Mitteilung der Sternwarte Peterberg, 12.10.2022