Polizistin aus Völklingen soll Geliebten Glücksspiel-Kontrollen verraten haben

Eine Kommissarin der Polizeiinspektion Völklingen soll ihrem Geliebten Informationen über anstehende Kontrollen in Spielhallen gegeben haben. Seine Glücksspielautomaten waren offenbar manipuliert.
Eine Kommissarin aus Völklingen soll Informationen über Spielhallen-Kontrollen an ihren Geliebten weitergegeben haben. Symbolfoto: Pexels
Eine Kommissarin aus Völklingen soll Informationen über Spielhallen-Kontrollen an ihren Geliebten weitergegeben haben. Symbolfoto: Pexels

Die Staatsanwaltschaft wirft einer Kommissarin der Polizeiinspektion Völklingen Verletzung von Dienstgeheimnissen sowie Strafvereitelung im Amt vor. Das berichtet der SR. Demnach soll die 31-Jährige zwischen Februar und Juni 2021 ihrem Geliebten in mehr als 20 Fällen anstehende Kontrollen in Spielhallen verraten haben. Sie muss sich bald vor dem Amtsgericht Saarbrücken verantworten.

Auch Ex-Geliebter der Polizistin angeklagt

In den betroffenen Casinos sollen Glücksspielautomaten betrieben worden sein, die keine Zulassung hatten und offenbar zum Nachteil der Spielenden manipuliert waren. Die Staatsanwaltschaft hat auch gegen den ehemaligen Geliebten der Polizistin Anklage erhoben. Sie wirft ihm dabei „gewerbs- und bandenmäßige unerlaubte Veranstaltung von Glücksspielen“ in elf Fällen vor. Der Prozess gegen ihn soll am Landgericht erfolgen.

Kommissarin räumte Vorwürfe ein

Die Beschuldigte soll den Vorwurf in einer ersten Vernehmung weitgehend gestanden haben. Von den Machenschaften ihres Geliebten und den manipulierten Automaten will sie jedoch nichts gewusst haben. Sie ist aktuell vom Dienst suspendiert und muss mit einer Entlassung rechnen. Laut SR waren bei den Ermittlungen auch Telefone und Innenräume von Fahrzeugen überwacht worden.

Polizei stellte bei Razzien manipulierte Automaten sicher

Im Juli 2021 hatten rund 400 Polizeibeamt:innen Razzien in Spielhallen in Großrosseln, Völklingen und Perl durchgeführt. Dabei stellten sie fast 150 Glücksspielautomaten sicher. Davon waren mehr als ein Drittel manipuliert. Durch eine Veränderung in der Software hatten Spielende geringere Chancen zu gewinnen.

Zu den Ermittlungen im Verfahren gegen weitere Beschuldigte gab die Staatsanwaltschaft aus „verfahrenstaktischen Gründen“ keine Informationen.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk