Prozess gegen Großbordell-Gründer startet
Der Gründer der Bordellkette „Paradise“, Jürgen Rudloff, und mehrere Mitangeklagte stehen ab heute vor dem Stuttgarter Landgericht. Das berichtet der „Saarländische Rundfunk“.
Mehr als drei Jahre nach der Razzia in dem Großbordell in Saarbrücken-Burbach müssen sich die Angeklagten jetzt wegen Beihilfe zum schweren Menschenhandel, Zuhälterei und Betrug verantworten.
Konkret wirft die Staatsanwaltschaft dem 64-jährigen Rudloff, Betreiber der Bordelle, dem 51-jährigen Ex-Marketingleiter und einem weiteren Verantwortlichen vor, Frauen zur Prostitution gezwungen und sie ausgebeutet zu haben.
Des Weiteren ist ein 70-jähriger Rechtsassessor angeklagt. Er soll zusammen mit Rudloff und dem Marketingchef in einer Art Schneeballsystem Investoren um mehr als drei Millionen Euro betrogen haben.
Wenige Monate nach Eröffnung Razzia
Das Bordell war im Juli 2014 eröffnet worden. Im Dezember des gleichen Jahres kam es zu einer Razzia. Beamte durchsuchten zeitgleich Puffs in Saarbrücken, Frankfurt am Main/Hessen, Leinfelden-Echterdingen/Baden-Württemberg und Graz/Schweiz. Außerdem wurden Wohnungen und Geschäftsräume in mehreren Bundesländern und im Ausland von den Ermittlern ins Visier genommen.
Der heute angeklagte Bordellgründer hatte sich damals ins Ausland abgesetzt. Er wurde im September letzten Jahres in seiner Wohnung in Stuttgart festgenommen und ist seitdem in Untersuchungshaft.
Das Bordell in Saarbrücken gibt es übrigens immer noch – jetzt unter einem anderen Geschäftsführer.