Aktuell „ungewöhnlich viele“ Scharlach-Fälle im Regionalverband Saarbrücken

Das Gesundheitsamt des Regionalverbandes Saarbrücken erreichen nach eigenen Angaben aktuell "ungewöhnlich viele Scharlach-Meldungen". Die Krankheit ist für Gemeinschaftseinrichtungen meldepflichtig. Alle Informationen dazu:
Als typische Symptome nennt das Gesundheitsamt Fieber, Hals- und Kopfschmerzen sowie Schluckbeschwerden. Symbolfoto: picture alliance / dpa | Patrick Pleul
Als typische Symptome nennt das Gesundheitsamt Fieber, Hals- und Kopfschmerzen sowie Schluckbeschwerden. Symbolfoto: picture alliance / dpa | Patrick Pleul

Aktuell „ungewöhnlich viele“ Scharlach-Fälle im Regionalverband Saarbrücken

Das Gesundheitsamt des Regionalverbandes Saarbrücken spricht in einer aktuellen Mitteilung von „ungewöhnlich vielen Scharlach-Meldungen“, die derzeit eingehen. „In den ersten sechs Kalenderwochen wurden bereits über 110 Fälle registriert“, so der am heutigen Mittwoch (15. Februar 2023) mitgeteilte Stand. Das seien bereits jetzt 70 Prozent mehr Meldungen als im gesamten vergangenen Jahr.

„Zwei Drittel der Scharlach-Meldungen stammen aus Kindertagesstätten, der Rest hauptsächlich aus Grundschulen“, hieß es weiter. Nach Angaben des Gesundheitsamts ist die Krankheit für Gemeinschaftseinrichtungen meldepflichtig.

Übertragungswege, Anzeichen und Behandlung

Die für die Erkrankung verantwortlichen Streptokokken befinden sich im Rachenraum und gelangen durch Sprechen, Husten und Niesen über feinste Tröpfchen in die Luft. „Die Übertragung über Gegenstände, die mit Speichel behaftet sind, ist möglich“, so das Gesundheitsamt. Etwa jede zehnte Person könne nach Kontakt Träger sein und die Erreger weitergeben, ohne selbst zu erkranken. „Die Inkubationszeit beträgt ein bis drei Tage“.

Als typische Symptome nannte das Gesundheitsamt Fieber, Hals- und Kopfschmerzen sowie Schluckbeschwerden. „Der Gaumen und die Mandeln sind rot und eventuell weiß belegt. Die Zunge ist zunächst weiß und färbt sich danach himbeerfarben“. Zudem tritt nach ein bis zwei Tagen ein Hautausschlag an Brust und Leiste auf, der circa eine Woche lang anhält. „Durch den Streptokokken-Erreger sind auch Infektionen der Haut und Weichteile, die ansteckende Borkenflechte, möglich“. Als mögliche Komplikationen wurden etwa Entzündungen von Mittelohr, Lunge und Nebenhöhlen genannt.

Das Gesundheitsamt rät, bei entsprechendem Verdacht auf eine Scharlach-Erkrankung unbedingt zu einem Arzt beziehungsweise zu einer Ärztin zu gehen. „Nach einer Antibiotikabehandlung besteht bereits nach 24 Stunden keine Ansteckungsgefahr mehr“. Eine Reinfektion sei aber möglich.

Besuchsverbot für Gemeinschaftseinrichtungen

Wenn eine Scharlach-Erkrankung oder der Verdacht darauf besteht, dürften erkrankte Kinder und Jugendliche die jeweilige Kita oder Schule nicht besuchen. „Dies gilt auch für in der Einrichtung tätige Personen“, so das Gesundheitsamt des Regionalverbands Saarbrücken. „Ein Besuch ist frühestens 24 Stunden nach Antibiotika-Einnahme möglich. Ohne Behandlung müssen zwei Wochen abgewartet werden.“

Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Gesundheitsamts des Regionalverbands Saarbrücken, 15.02.2023