Die Augenklinik im Klinikum Saarbrücken schließt zum Jahresende. Das haben der Aufsichtsrat und das Führungsgremium entschieden, wie das Krankenhaus am Mittwoch (31. Mai 2023) mitteilte.
Chefarzt verlässt Augenklinik
Die Klinik soll demnach spätestens Ende Dezember ihren Betrieb einstellen. Hintergrund sei unter anderem der Weggang des Chefarztes Dr. Markus Ladewig, der das Krankenhaus zum Jahreswechsel verlassen wird.
Weniger Einnahmen durch immer mehr ambulante Eingriffe
Ein weiterer Grund seien auch die sich dynamisch verändernden Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen und die Ambulantisierung. Schon heute würden rund zwei Drittel aller augenärztlicher Eingriffe auf dem Winterberg ambulant durchgeführt. Rund 80 Prozent des verbleibenden Drittels der bisher noch stationär erbrachten Eingriffe dürfen bis 2024 wegen neuer Gesetze nur noch ambulant erbracht werden. Die Krankenkassen zahlen für ambulante Eingriffe allerdings nur die Hälfte oder noch weniger als für stationäre Eingriffe. Daher würde sich die „bereits jetzt schon bestehende wirtschaftliche Schieflage der Augenklinik absehbar weiter verschärfen“, so das Klinikum.
Pflegeteam soll auf dem Winterberg bleiben
Im Saarland gibt es mit dem Knappschaftsklinikum in Sulzbach und dem Universitätsklinikum in Homburg noch zwei weitere Augenkliniken. Hinzu kämen private Anbieter für ambulante OP-Leistungen, was es dem Winterberg in Summe immer schwerer mache, im Wettbewerb zu bestehen. Das Pflegeteam der Augenklinik soll nach Schließung geschlossen zusammen auf dem Winterberg bleiben.
Verwendete Quellen:
– Mitteilung des Klinikums Saarbrücken, 31.05.2023