Fall Gregorius: Kronzeuge belastet Angeklagte schwer

Der Kronzeuge im Gerichtsverfahren im Fall Gregorius hat die beiden Angeklagten schwer belastet. Ralf W. soll ihm von der Tat erzählt haben.

Im Prozess um den knapp 30 Jahre zurückliegenden Todesfall Peter Gregorius hat ein Zeuge die beiden Angeklagten schwer belastet. Ralf W., ein früherer enger Freund des Zeugen, habe ihm die Tat mehrmals geschildert, sagte er am Mittwoch (17. Februar 2021) vor dem Saarbrücker Landgericht. Der Zeuge hatte die Ermittlungen wieder ins Rollen gebracht.

Leiche von Gregorius weiter nicht gefunden

W. (56) und Axel K. (54) wird gemeinschaftlicher Mord vorgeworfen. Sie sollen im September 1991 mit einem Mittäter den 27-jährigen Gregorius aus Völklingen heimtückisch getötet und vergraben haben. Bis heute ist die Leiche des Mannes nicht aufgetaucht.

Angeklagter soll von Tat erzählt haben

Dem Zeugen zufolge soll Ralf W. ihm berichtet haben, dass er das Opfer wegen eines angeblichen Drogengeschäftes in einen Wald bei Wadgassen gelockt und mit einem Knüppel von hinten niedergeschlagen habe. Dann seien die beiden Komplizen aus einem Versteck aufgetaucht. Gemeinsam hätten sie den Mann „stundenlang bearbeitet“, bis er „Blut gegurgelt“ habe. Anschließend hätten sie ihn lebendig in einer vorbereiteten Grube vergraben.

Warum der Zeuge sich jetzt erst meldete

Bereits etwa ein Jahr nach der Tat habe ihm W. davon erzählt, im vergangenen Jahr noch einmal. Weil er bei der Arbeit den Bruder des Opfers kennengelernt habe, hätte er sich entschieden, den Angeklagten anzuzeigen und sich von seinem Wissen zu „befreien“. „Ich habe auch Brüder und würde in einem solchen Fall auch wissen wollen, was passiert ist“, sagte der Zeuge vor Gericht. Einer der drei mutmaßlichen Täter, die im August 2020 in Untersuchungshaft gekommen waren, hatte sich am 5. Januar im Gefängnis das Leben genommen.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur
– eigene Berichte