Hotel mit NPD-Vergangenheit in Saarbrücken wird Unterkunft für Geflüchtete

Ein Saarbrücker Hotel mit NPD-Vergangenheit dient laut einem Medienbericht derzeit als Unterkunft für Geflüchtete. Zuvor soll es eine umfangreiche Prüfung des Inhabers gegeben haben:
Hier zu sehen: eine Luftaufnahme von Saarbrücken. Archivfoto: BeckerBredel
Hier zu sehen: eine Luftaufnahme von Saarbrücken. Archivfoto: BeckerBredel

Hotel mit NPD-Vergangenheit in Saarbrücken wird Unterkunft für Geflüchtete

Aktuell sind in einem Hotel in Saarbrücken fünf Geflüchtete untergebracht – übergangsweise, wie der „SR“ berichtet. Demnach diene das Gebäude aktuell als Unterkunft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete. Vor etwa drei Wochen seien diese eingezogen.

Laut Sender handelt es sich bei dem Saarbrücker Hotel um eine „ehemalige NPD-Veranstaltungsstätte“. In den 1990er-Jahren bis in die 2000er seien hier zahlreiche Veranstaltungen der Saar-NPD abgehalten worden.

Zuvor umfangreiche Prüfung

Der Inhaber des Hotels distanziere sich von der NPD-Vergangenheit, teilte dem „SR“ zufolge die Jugendhilfe des Regionalverbands mit. Vor dem Einzug der jungen Geflüchteten habe es eine umfangreiche Prüfung gegeben – auch mit Kontrolle des polizeilichen Führungszeugnisses. Der Inhaber habe dabei glaubhaft versichert, „dass seine Kontakte zur NPD nicht mehr aktuell seien“, wie ebenso aus dem Medienbericht hervorgeht. Dabei beruft sich der „SR“ auf eine Aussage von Thomas Kruse, dem Abteilungsleiter der Jugendhilfeplanung im Regionalverband.

Das Jugendamt kooperiere für die Beratung sowie Betreuung der Jugendlichen im Hotel mit der Gesellschaft für Sozialeinrichtungen des Arbeiter Samariter Bunds (GSE). Dem „SR“ teilte Geschäftsführerin Nortrud Bechter mit: Auf den Standort habe die GSE keinen Einfluss gehabt. Bechter habe von der NPD-Vergangenheit der Unterkunft nichts gewusst.

Für vertretbar halte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) die Unterbringung der Geflüchteten in dem Gebäude. Es sei „eine gute Lösung“, wird Gillo vom Sender zitiert.

Eros-Center in Neunkirchen wird zu Unterkunft für Geflüchtete

Erst kürzlich war bekannt geworden, dass das ehemalige Bordell Eros-Center in Neunkirchen zu einer Unterkunft für Geflüchtete umgebaut werden soll. Es gebe bereits einen Mietvertrag mit dem Gebäude-Eigentümer. Die Details zu den Plänen gibt es in diesem Artikel zum Nachlesen.

Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– eigener Bericht