Kritik an Steingärten: Saarländische Städte wollen als Vorbild vorangehen

Stein- und Schottergärten stehen in Deutschland in der Kritik - nicht nur aus ästhetischen Gründen. Vorgärten, die statt mit Grünpflanzen und Gras mit Kieseln gestaltet sind, nehmen Insekten den Lebensraum und versiegeln Flächen. In Bremen möchte man darum mit einem Gesetz gegen die Steingärten einwirken. Im Saarland wollen die großen Städte stattdessen mit gutem Beispiel vorangehen.
Steingärten mit Kies und Schotter stehen in der Kritik des Naturschutzbundes. Foto: Carmen Jaspersen/dpa-Bildfunk
Steingärten mit Kies und Schotter stehen in der Kritik des Naturschutzbundes. Foto: Carmen Jaspersen/dpa-Bildfunk
Steingärten mit Kies und Schotter stehen in der Kritik des Naturschutzbundes. Foto: Carmen Jaspersen/dpa-Bildfunk
Steingärten mit Kies und Schotter stehen in der Kritik des Naturschutzbundes. Foto: Carmen Jaspersen/dpa-Bildfunk

In Bremen will man mit einem „Ortsgesetz über die Begrünung von Freiflächen und Flachdachflächen“ der Verschotterung von Vorgärten einen Riegel vorschieben. Natürlich gilt das Gesetz, das noch im Mai in Kraft treten soll, nicht rückwirkend – nur künftige Bauprojekte sind betroffen.

Mit Steingartenverbot soll das Klima verbessert werden

Außenflächen, die nicht als Terrassen, Fahrrad-Stellplätze oder ähnliches verwendet werden, bepflanzt werden sollen. Dabei ginge es vor allem um die Verbesserung des kleinräumigen Stadtklimas angesichts von Hitzesommern und Starkregen-Ereignissen. Auch Insekten soll mit der verstärkten Begrünung geholfen werden. Ein Grüngarten müsse dabei nicht viel aufwendiger sein als ein Steingarten.

Kritik an den Steingärten kommt natürlich auch aus dem Netz. Die Facebook-Seite „Gärten des Grauens“ sammelt Beispiele von Schottergärten, um auf humorvolle Weise die „unökologischen Schotterwüsten“ anzuprangern.

Saarländische Städte wollen mit gutem Beispiel vorangehen

Der Naturschutzbund NABU hatte auch die größeren saarländischen Städte aufgefordert, verstärkt gegen Schotter- und Steingärten vorzugehen. Diese trügen zum Artensterben bei, da kein Lebensraum für Tiere und Pflanzen geboten werde.

Im Saarland will man jedoch vorerst nicht gegen die Steingärten vorgehen. Statt Privatpersonen die Gestaltung ihrer Vorgärten vorzuschreiben oder Verbote auszusprechen, wolle man in Saarbrücken eigene Maßnahmen ergreifen. Laut Stadt-Sprecher Thomas Blug habe die Landeshauptstadt in Grünanlagen, an Straßenrändern und Verkehrsinseln insektenfreundliche Wildblumenwiesen angelegt.

Auch in St. Ingbert wolle man mit gutem Beispiel vorangehen, so Sprecher Peter Gaschott. Rund um das Rathaus wurde ein Garten angelegt, in dem auch Nutzpflanzen wie Salate oder Bohnen angepflanzt werden. So seien auch versiegelte Flächen verschwunden.

In Völklingen und Homburg dagegen sehe man aufgrund des hohen Wald- und Grünanteils keinen Anlass gegen die Steingärten vorzugehen. Völklingens Sprecher Uwe Grieger meinte, dass man bei 57 Prozent Waldfläche keinen Handlungsbedarf sehe. Es gäbe nur vereinzelt Personen, die ihren Garten so anlegen.