Kurdisches Kulturzentrum in Völklingen: Kulturverein macht Rückzieher

Der umstrittene Plan, in einer früheren Dachdeckerei in Völklingen ein kurdisches Kulturzentrum einzurichten, wird nicht weiter verfolgt. Der kurdische Verein, der das Projekt angestoßen hatte, zieht sich aus dem Vorhaben zurück.
Hier soll das kurdische Kulturzentrum entstehen. Foto: BeckerBredel
Hier soll das kurdische Kulturzentrum entstehen. Foto: BeckerBredel
Hier soll das kurdische Kulturzentrum entstehen. Foto: BeckerBredel
Hier soll das kurdische Kulturzentrum entstehen. Foto: BeckerBredel

Für das Gebäude an der Ecke Püttlinger Straße/Schubertstraße gibt es mittlerweile andere Pläne. Darüber berichtet die „Saarbrücker Zeitung“ (SZ). Laut einer Mitteilung der Stadtverwaltung liege im Völklinger Rathaus ein Antrag vor, die früheren Lagerräume zu nutzen, um darin ein Café und einen Friseursalon einzurichten. Dieses Vorhaben wird Thema der öffentlichen Sitzung des Völklinger Ortsrates am Mittwoch, dem 8. August, im Neuen Rathaus sein.

Bereits seit anderthalb Jahren gab es immer wieder Diskussionen um das geplante Kulturzentrum. Im Mai 2017 hatte sich der Völklinger Ortsrat mit 15 von 16 Stimmen gegen die Pläne ausgesprochen. Die Bedenken betrafen dabei in erster Linie zunehmenden Verkehr und die schlechte Parkplatzsituation.

Auch die CDU-Fraktion sprach sich gegen das Vorhaben aus: Im betroffenen Gebiet sollten nur noch Wohnungen entstehen können. Innerhalb der SPD nahmen die skeptischen Stimmen ebenfalls zu.

Diskussion um Gebäude
Demgegenüber standen die Stadtplaner im Rathaus, nach deren Ansicht die Stadt den Bau des kurdischen Kulturzentrums ermöglichen sollte. Entsprechend schlugen sie eine Änderung des Bebauungsplans zu Gunsten des kurdischen Kulturvereins vor.

Nachdem dann aber Mitte Januar 2018 mehr als 100 Anwohner sich mit einem Protestschreiben an die Stadt wandten, wurde am 25. Januar ein endgültiger Schlussstrich unter die Diskussion gezogen. Der Stadtrat lehnte eine Änderung des Bebauungsplanes zu Gunsten des Kulturzentrums mit großer Mehrheit ab und verwies den Verein auf den Weg eines normalen Bauantrages.

Das geplante Projekt müsse sich dabei in die umgebende Wohnbebauung einpassen. Das Resultat des Hin und Hers ist, dass der kurdische Kulturverein nun einen Rückzieher gemacht und sich aus dem Vorhaben zurückgezogen hat.