„Menschen sind verunsichert“: Wildschweine treiben sich im Völklinger Stadtgebiet herum

Innerhalb der bebauten Ortslage in Völklingen sind Wildschweine unterwegs. Das melden die Bürger:innen regelmäßig der Stadtverwaltung. "Die Menschen sind verunsichert", heißt es dazu aus dem Rathaus. Warum der Stadtverwaltung in Bezug auf die Tiere die Hände gebunden sind und wie man bei einem Aufeinandertreffen mit Wildschweinen reagieren sollte:
Wildschweine gehen in Völklingen offenbar Mülltonnen an. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Paul Zinken
Wildschweine gehen in Völklingen offenbar Mülltonnen an. Symbolfoto: dpa-Bildfunk/Paul Zinken

Wildschweine im Völklinger Stadtgebiet unterwegs

Wie die Stadt Völklingen am heutigen Freitag (8. März 2024) mitteilte, wenden sich Bürger:innen regelmäßig mit einem bestimmten Anliegen an die Verwaltung: Wildschweine treiben sich innerhalb der bebauten Ortslage herum, so die Anrufer. Immer wieder würden die Tiere auf Grundstücken, Straßen und an Containerstellplätzen gesichtet – sowohl früh abends als auch morgens. „Die Menschen sind verunsichert und äußern zu Recht ihre Sorgen um ihre Sicherheit sowie ihrer Kinder und Anwesen“, sagte Oberbürgermeisterin Christiane Blatt (SPD) laut Mitteilung der Stadt.

Warum die Stadt nicht viel unternehmen kann

Bei den betroffenen Gebieten handelt es sich um befriedete Bezirke. In der Folge darf dort dem saarländischen Jagdgesetz nach nicht gejagt werden. Somit sind auch der Stadtverwaltung die Hände gebunden, hieß es weiter. Allerdings arbeite der städtische Fachdienst für Forstwirtschaft eng mit den örtlichen Jagdpächtern zusammen. Sie versuchten, „durch eine gezielte Bejagung die Population im Griff zu halten“.

Wildtiere in besiedelten Gebieten – Wie kommt das?

Wie kommt es überhaupt dazu, dass vermehrt Wildschweine in besiedelten Gebieten verkehren? Informationen dazu hat das saarländische Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz in einer Broschüre über die Tiere zusammengefasst (PDF). Darin ist zu lesen: „Das Saarland und seine Städte und Gemeinden sind vom Grün geprägt“. Das komme auch den Wildschweinen zugute. „Das Nahrungsangebot hier ist größer als in den natürlichen Lebensräumen und jederzeit leicht verfügbar“. Darüber hinaus sei es im urbanen Raum wärmer als in den nicht besiedelten Bereichen.

Ansprechpartner bei Wildtierproblemen

Grundsätzlich bestehe für Wildtiere in besiedelten Bereichen keine behördliche Verantwortung zur Regulierung ihrer Population. „Ein zielgerichtetes Handeln der Behörden erfolgt erst dann, wenn von Wildtieren eine konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgeht“, so das Saar-Umweltministerium. Üblicherweise sei das nicht der Fall. „Sollte dringendes Handeln erforderlich werden, muss umgehend die Polizei benachrichtigt werden“. Die Beamt:innen würden dann vor Ort über einzuleitende Maßnahmen entscheiden. Mitunter sei sachkundiges Personal hinzuzuziehen. „Erscheint ein Tier krank, sollte das zuständige Veterinäramt informiert werden.“

Das richtige Verhalten bei einer Begegnung mit Wildschweinen

„Begegnet man einem Wildschwein, sollte in jedem Falle Ruhe bewahrt werden. Das Tier spürt im ungünstigsten Fall genau so viel Angst und Unsicherheit, wie der Mensch, sodass das Ausstrahlen von Ruhe und Gelassenheit die Situation entschärfen hilft“, geht aus der Broschüre hervor. Allerdings würden die Tiere kaum Menschen angreifen.

Wichtig ist es den Angaben zufolge auch, Wildschweinen immer eine Rückzugsmöglichkeit zu geben. Auf keinen Fall dürften sie „eingeengt oder in einen verschlossenen Raum in eine Zaun- oder Hausecke gedrängt werden.“ Das gilt ganz besonders bei Bachen mit Frischlingen. Essenzielle Grundregeln bei Wildschwein-Begegnungen: langsame Bewegungen und ausreichend Abstand.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Stadt Völklingen, 08.03.2024
– Saar-Umweltministerium: „Infobroschüre – Das Wildschwein“