Mietpreise im Saarland stark angestiegen

Die Mietpreise im Saarland sind in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. In nur fünf Jahren betrug der Anstieg über 13 Prozent. In einigen Landkreisen ist die Quote sogar noch höher.

Der Deutsche Bundestag hatte im Jahr 2015 beschlossen, eine Mietpreisbremse in Deutschland einzuführen. Dadurch sollte der Anstieg in angespannten Wohnungsmärkten verlangsamt und so die Belastung durch Wohnkosten reduziert werden. „Diese wurde allerdings im Saarland nicht umgesetzt„, so die FDP-Fraktion im Saarland in einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung.

Mieten im Saarland um 13,4 Prozent gestiegen

Aus der Antwort geht nun hervor, dass die Angebotsmieten im Saarland innerhalb von wenigen Jahren um 13,4 Prozent gestiegen sind. Zahlte man 2015 noch durchschnittlich 5,90 Euro pro Quadratmeter, waren es im Jahr 2019 bereits 6,70 Euro.

Vor allem im Landkreis Merzig-Wadern war ein starker Anstieg der Mietpreise zu verzeichnen. Dort betrug die Entwicklung 19,3 Prozent. Es folgt der Saarpfalz-Kreis mit 16,3 und Saarlouis mit 14,4 Prozent. Neunkirchen liegt mit 13,1 Prozent bereits unter dem saarländischen Durchschnitt. Der geringste Anstieg wurde im Regionalverband Saarbrücken (12,3 Prozent) und im Kreis St. Wendel (12,0 Prozent) festgestellt.

Höchste Quadratmeterpreise in Merzig-Wadern und Saarbrücken

Trotz des vergleichsweise niedrigen Anstiegs ist Wohnen im Regionalverband mit einer durchschnittlichen Netto-Kaltmiete von 6,87 Euro pro Quadratmeter mitunter am teuersten. Nur in Merzig-Wadern zahlen Mieter:innen mit 7,06 Euro noch mehr. Im Mietpreis-Ranking folgen der Saarpfalz-Kreis (6,78 Euro/Quadratmeter) und Saarlouis (6,65 Euro/Quadratmeter). Am günstigsten wohnt es sich im Saarland in St. Wendel (6,08 Euro/Quadratmeter) und Neunkirchen (5,94 Euro/Quadratmeter).

In diesen Gemeinden sind Immobilien im Saarland am teuersten

Wer eine Immobilie kaufen möchte, muss laut Statistischem Bundesamt in Perl, Losheim am See, Merzig, Wadern, Saarlouis, Nonnweiler, Mettlach, Schwalbach, Kirkel und Riegelsberg pro Quadratmeter am meisten hinblättern. Dort waren die Preise im Jahr 2019 am höchsten. Die Baupreise sind deutschlandweit zwischen 2015 und 2019 um etwa 10 Prozentpunkte gestiegen.

Bestand an Sozialwohnungen halbiert

Der Bestand an Sozialwohnungen im Saarland hat sich zudem seit 2015 halbiert. Während es damals noch 1.100 Wohnungen mit Mietpreis- und Belegungsbindung waren, wurden 2019 nur noch 560 gezählt. Im betrachteten Zeitraum wurden zudem nur 2017 und 2019 neue Sozialwohnungen gebaut. Die insgesamt 112 Neubauten können den Wegfall allerdings kaum ausgleichen.

Verwendete Quellen:
– Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage der FDP-Fraktion