Mordprozess in Saarbrücken: Ehefrau belastet Angeklagten im Fall Gregorius schwer
Der 57-jährige Ralf W. wird beschuldigt im Jahr 1991 den damals 27-jährigen Peter Gregorius aus Völklingen mit einem Knüppel von hinten niedergeschlagen zu haben. Im Anschluss soll er gemeinsam mit zwei weiteren Tätern die Leiche in einem Waldstück bei Wadgassen vergraben haben. Sie wurde bis heute nicht gefunden. Ralf W. und sein Komplize Axel K. stehen nun in Saarbrücken vor Gericht. Der dritte Täter hatte sich im Gefängnis das Leben genommen.
„Ich bring dich um, du wärst nicht der erste“
Nachdem die Ehefrau des Hauptverdächtigen W. bislang die Aussage verweigert hatte, trat sie nun per Videokonferenz in den Zeugenstand. Das berichten „SR“ und „SZ„. Sie sagte aus, dass ihr Ehemann ihr zu Beginn der Beziehung 2007 oder 2008 von dem Mord erzählt habe, nachdem er auf einer Feier damit geprahlt hatte. Bei einem Streit habe er einen Gast mit den Worten „Ich bring dich um, du wärst nicht der erste“ bedroht.
W. habe sich selbst als den eigentlichen Mörder bezeichnet
Später habe W. ihr geschildert, dass er und seine Mitangeklagten Gregorius mit der Aussicht auf ein Drogengeschäft in den Wald gelockt und dort getötet hätten. Ihr Ehemann habe sich selbst als den eigentlichen Mörder bezeichnet. Die beiden anderen hätten das Opfer lediglich getreten. Auch ein Motiv für die Tat habe Ralf W. ihr genannt: Gregorius habe seine damalige Freundin sexuell belästigt.
Leiche sei an einen anderen Ort „verlegt“ worden
Wie der heute 57-Jährige ihr daraufhin berichtet haben soll, vergruben die Täter die Leiche in dem Waldstück. Später jedoch soll Ralf W. die Überreste an einen anderen Ort gebracht haben. Er habe befürchtet, dass Gregorius durch eine Metallplatte in seinem Bein identifiziert werden könnte. Wo die Leiche hingebracht wurde, wisse sie allerdings nicht.
Ehefrau schwieg aus Angst
Aus Angst vor ihrem Ehemann, der gewalttätig gewesen sei, habe sie die Schilderungen über Jahre hinweg verheimlicht. Vor vier Wochen jedoch entschloss die 56-Jährige zur Polizei zu gehen. Ihre Vernehmung wird in der übernächsten Woche fortgesetzt.
Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Saarbrücker Zeitung