Zu hohe Corona-Zahlen im Regionalverband Saarbrücken: Keine lückenlose Kontaktnachverfolgung mehr möglich

Im Regionalverband Saarbrücken ist aufgrund der gewaltig gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen keine lückenlose Kontaktnachverfolgung mehr möglich. Darüber informierte das Gesundheitsamt des Regionalverbands am Mittwochabend (24. November 2021).
Aufgrund des hohen Infektionsgeschehens ist eine lückenlose Kontaktnachverfolgung im Regionalverband fortan nicht mehr möglich. Symbolfoto: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Jean-Christophe Bott
Aufgrund des hohen Infektionsgeschehens ist eine lückenlose Kontaktnachverfolgung im Regionalverband fortan nicht mehr möglich. Symbolfoto: picture alliance/dpa/KEYSTONE | Jean-Christophe Bott

Stark steigende Corona-Fallzahlen im Regionalverband Saarbrücken

Die Corona-Zahlen im Saarland klettern seit Tagen von einem zum nächsten Höchstwert. So hat das Robert-Koch-Institut am heutigen Mittwoch insgesamt 972 Corona-Neuinfektionen im Saarland gemeldet: „So viele neue Fälle wie nie im Saarland“. Allein im Regionalverband Saarbrücken waren laut RKI 331 Corona-Neuinfektionen zu verzeichnen. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Regionalverband liegt aktuell bei 427,5. Die enormen Fallzahlen werden offenbar auch weiterhin nicht abreißen. So meldete der Regionalverband Saarbrücken am Mittwochabend selbst, dass bis zum Stand 16.00 Uhr 336 weitere Corona-Fälle sowie darüber hinaus drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu verzeichnen sind.

Lückenlose Kontaktverfolgung nicht mehr möglich

Aufgrund der enorm gestiegenen Corona-Fallzahlen ist eine lückenlose Kontaktnachverfolgung im Regionalverband Saarbrücken fortan nicht mehr möglich. Die Pressestelle des Regionalverbands schreibt von einer „Änderung im Fall- und Kontaktpersonenmanagement“. In der aktuellen Mitteilung des Gesundheitsamtes heißt es: „Die lückenlose Kontaktnachverfolgung ist aufgrund der exponentiell steigenden Fallzahlen nicht mehr möglich. Das Gesundheitsamt des Regionalverbands Saarbrücken konzentriert sich ab sofort auf größere Ausbruchsgeschehen, auf die Fallermittlung in Bildungseinrichtungen und den Schutz vulnerabler Gruppen, beispielsweise in Alten- und Pflegeheimen“.

Genaue Vorgehensweise noch unklar

Bezüglich der genauen Neuerungen herrscht aktuell noch Unklarheit. „Über das genaue Vorgehen wird heute noch in einer separaten Pressemitteilung informiert“, erklärte die Pressestelle des Regionalverbands am Abend gegenüber SOL.DE.

+++ Update 18.32 Uhr +++

Der Regionalverband Saarbrücken hat inzwischen Informationen zum weiteren Vorgehen geteilt. So heißt es in einer Mitteilung:

„Die lückenlose Kontaktnachverfolgung ist aufgrund der exponentiell steigenden Fallzahlen nicht mehr möglich. Das bedeutet, dass positiv auf das Coronavirus getestete Personen im privaten Bereich nicht mehr telefonisch von den Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes kontaktiert werden. Die Quarantäneanordnung erfolgt allein schriftlich per Post durch die jeweils zuständige Ortspolizeibehörde. Dadurch werden enge Kontaktpersonen nicht mehr vom Gesundheitsamt ermittelt. Es obliegt daher der positiv PCR-bestätigten Person, diese Kontakte zu benachrichtigen. Ungeimpfte enge Kontaktpersonen müssen sich sofort selbst in Quarantäne begeben, Geimpfte sollten sich regelmäßig testen lassen. Zudem müssen die Kontaktdaten der ungeimpften engen Kontaktpersonen über ein Formular per Mail an [email protected] gesendet werden. Denn nur diese erhalten daraufhin einen Quarantäne-Bescheid der Ortspolizeibehörde“.

Regionalverbandsdirektor Peter Gillo erklärte am Mittwochabend: „Am Dienstag haben wir mit 331 positiven Corona-Fällen einen traurigen Rekord aufgestellt und heute bereits überboten. Und diese Zahlen werden noch weiter steigen. Aufgrund der überaus komplexen Fallbearbeitung, insbesondere in Schulen und Kindertageseinrichtungen, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres Gesundheitsamtes bereits voll ausgelastet. Sehr lange haben wir versucht, die Kontaktnachverfolgung aufrechtzuerhalten. Diese nun in weiten Teilen einzustellen war aber ein notwendiges Mittel und ist in anderen Bundesländern wie beispielsweise Baden-Württemberg und Berlin seit vielen Wochen Normalität.“

Verwendete Quellen:
– Informationen des Regionalverbands Saarbrücken vom 24.11.2021