Urteil in Prozess gegen Saar-Pathologen verschoben

Im Prozess gegen einen Pathologen aus St. Ingbert sollte am heutigen Mittwoch (15. März 2023) das Urteil fallen. Ihm werden fatale Falschdiagnosen vorgeworfen. Die Entscheidung verzögert sich nun jedoch.
Ein St. Ingberter Pathologe muss sich vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Foto: BeckerBredel
Ein St. Ingberter Pathologe muss sich vor dem Landgericht Saarbrücken verantworten. Foto: BeckerBredel

Urteil im Prozess gegen Pathologen verschoben

Die geplante Urteilsverkündung im Prozess gegen einen Pathologen aus St. Ingbert am Landgericht Saarbrücken ist am Mittwochmorgen verschoben worden. Laut eines Gerichtssprechers ist die Erkrankung eines Schöffen Grund für die Verzögerung. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Der Vorwurf: Totschlag in zwei Fällen durch Falschdiagnosen

Der Pathologe soll Falschdiagnosen mit fatalen Folgen gestellt haben. Er steht wegen Totschlags in zwei Fällen – einer versucht und einer vollendet – vor Gericht. Bei Untersuchungen von Proben soll er 2019 zweimal fälschlicherweise Hautkrebs ausgeschlossen haben. Die betroffenen Patienten wurden daher nicht weiter behandelt.

Ein Patient starb

Einer der beiden Männer (Jahrgang 1952) starb ein Jahr später. Bei dem zweiten (45) stellte man die bösartige Erkrankung erst ein Jahr später bei einer erneuten Hautveränderung fest. Dadurch sei seine Prognose laut Gutachten deutlich schlechter.

Pathologe leidet an Suchterkrankung und Depressionen

Dem Pathologen sei laut Staatsanwaltschaft bewusst gewesen, dass er aufgrund einer Suchterkrankung und Depression nicht imstande war, den Facharztstandard einzuhalten. Im August 2018 habe er selbst sogar einen Antrag auf Berufsunfähigkeit gestellt und detailliert seine Defizite ausgeführt.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur