Wir haben uns einen Satire-Artikel über das Saarland durchgelesen – und sind enttäuscht

Neben Wikipedia gibt es eine ganze Reihe von Online-Nachschlagewerken, die nicht nur nach dem Wiki-Prinzip einer freien Enzyklopädie funktionieren, sondern auch so aussehen. Eine dieser Seite ist Uncyclopedia. Nur mit dem Unterschied, dass die Uncyclopedia-Inhalte als Satire zu verstehen sind. Oder um es für den Saarländer passender auszudrücken: "Die Inhalde sinn geggisch".
Sieht so die DNA eines Saarländer aus? Laut Uncyclopedia schon. Foto: cyclonebill (Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic)
Sieht so die DNA eines Saarländer aus? Laut Uncyclopedia schon. Foto: cyclonebill (Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic)
Sieht so die DNA eines Saarländer aus? Laut Uncyclopedia schon. Foto: cyclonebill (Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic)
Sieht so die DNA eines Saarländer aus? Laut Uncyclopedia schon. Foto: cyclonebill (Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic)

Ähnlich wie bei Wikipedia auch, findet man in der Uncyclopedia zu so ziemlich jedem Thema einen passenden Artikel. Und so bleibt natürlich auch das Saarland nicht von der Satire-Seite verschont.

Saarland-Flagge

Gut, den Flaggenhintergrund können wir ja noch nachvollziehen. Und die Maggi-Flasche geht sowieso klar. Wer einmal bei Rigatoni-Toni in Saarbrücken Essen bestellt hat, wird um die Notwendigkeit der dunklen Würzflüssigkeit wissen (hier gehört es zum guten Ton, ordentlich nachzuwürzen).

Aber was bitte soll diese Bratwurst? Wir sind enttäuscht. Im Saarland wird geschwenkt (für Saar-Fremde=gegrillt). Und das auf einem Schwenker (=Grill), auf dem wiederum ein Schwenker (=Schwenkbraten aus Schweinefleisch) in OP-ähnlicher Präzision zu einem genüsslichen Qualitätsprodukt zubereitet wird.

Als Alternative erlauben wir höchstens einen Globus-Fleischkäseweck (mindestens faustdick geschnitten) oder einen Ring Lyoner (nur echt über 1500 Gramm).

Die einzige korrekte Saar-Verwendung dieser Flaggen-Wurst wäre die in Scheibchen geschnittene Currywurst. Denn die beste Currywurst Deutschlands kommt wohl aus dem Saarland.

Sprache
Kommen wir zur Sprache: Saarländisch, Französisch, Deutsch und Kauderwelsch werden im Artikel aufgeführt. Okay, das sehen wir ja auch ein. Aber die saarländische Sprache als „Sprooch“ zu bezeichnen, gefällt uns wiederum nicht. Denn im Saarland wird geschwätzt – gebt geschwätzt, um ganz genau zu sein.

Geschichte
Die ehemalige Herrscherdynastie wird im Artikel als „Etloiden“ beschrieben – abgeleitet vom saarländischen „ett lòo“ (=„sie da“). Und zu den Herrschern zählten „Ischankeluscht I“, „Ichweesjoanit III“ oder „Mirkennea-Annerscht II“.

Wir vermissen jedoch eine aktuelle Aufzählung von Größen wie etwa dem bereits erwähnten Rigatoni-Toni, Ditschmann, oder Wahl-Saarländer Reiner Calmund.

„Zu den bekanntesten neuzeitlichen Erfindungen aus dem Saarland zählt daher auch das Hartz IV“, heißt es weiter im Artikel. Das ist in der Tat korrekt: Das Hartz IV-Konzept wurde 2002 von dem Saarländer Peter Hartz und einer Kommission erstellt.

Enttäuschend ist jedoch, dass beispielsweise Mixery von der Karlsberg Brauerei (das erste Mischbier dieser Art!) oder Dillinger Stahl als Saar-Produkte nicht aufgeführt werden.

Nationalhymne
Nehmen wir als letztes Beispiel den Punkt Nationalhymne. Das offizielle Saarlandlied wird im Artikel als die „Lyonnaise” beschrieben – leider ohne Soundbeispiel. Das gefällt uns zwar besser als das eigentliche Saarlandlied, dennoch möchten wir hier kommentarlos zwei, sagen wir mal „interessante“, Alternativen aufzeigen.


Fazit
Liebe Uncyclopedia-Autoren, da geht noch was. UrPils, Wurstwaren und die saarländische Industrie sind ja schon mal ein Anfang. Aber wir haben noch so viel mehr Seiten, über die man sich ausgiebig lustig machen kann.

Wie wäre es mit dem Saar-Export-Schlager Frank Farian? Der trägt immerhin die Schuld an „Boney M“ (die mit dem „Daddy Cool“-Lied).

Dann schlagen wir auch noch die Steuerverschwendung vor. Wie wäre es mit der Meeresfischzuchtanlage in Völklingen? Oder dem Fledermausunterschlupf in Eppelborn?
Ihr seht schon, da geht noch was.