Zahl der Islamisten im Saarland gestiegen

Die Zahl der Islamisten im Saarland ist gestiegen. Die Mehrheit dieser Personen ist laut Verfassungsschutzbericht dem Salafismus zuzuordnen. Auch gab es mehr Straftaten mit islamistischem Hintergrund.
Im Saarland gab es 2016 mehr Islamisten als noch 2015. Foto: Abir Sultan/EPA/dpa.
Im Saarland gab es 2016 mehr Islamisten als noch 2015. Foto: Abir Sultan/EPA/dpa.
Im Saarland gab es 2016 mehr Islamisten als noch 2015. Foto: Abir Sultan/EPA/dpa.
Im Saarland gab es 2016 mehr Islamisten als noch 2015. Foto: Abir Sultan/EPA/dpa.

Die Zahl der Islamisten im Saarland ist im letzten Jahr gewachsen. 260 Menschen gehörten der islamistischen Szene an – 40 mehr als 2015. Das geht aus dem saarländischen Verfassungsschutzbericht hervor.

Mehrheit salafistisch, aber nicht gefährlich
Der große Teil der Islamisten – 200 Personen – ist demnach dem Salafismus zuzurechnen. Diese Strömung ist besonders radikal und verherrlicht den „unverfälschten Islam“. Hauptzentren der salafistischen Szene im Saarland laut dem Bericht Sulzbach, Merzig und Saarbrücken.

Helmut Albert, Direktor des Landesamts für Verfassungsschutz, betonte, dass die Mehrheit einen politischen Salafismus vertrete, der auf „Bekehrung statt Gewalt“ setze. „Die ,etablierten’ Salafisten distanzieren sich von Al Qaida, der Terrormiliz Islamischer Staat und Gewalttaten“, sagte Albert.

Dass aus dem Saarland als einzigem Bundesland bislang kein Islamist in das Gebiet des IS nach Syrien oder in den Irak ausgereist sei, wertete er als gutes Zeichen. Rund zehn Prozent der Salafisten im Saarland seien aber gewaltbereit.

Auch mehr Straftaten mit islamistischem Hintergrund
Die Zahl der Straftaten mit islamistischem Hintergrund ist deutlich gestiegen – von einer Tat im Jahr 2015 auf neun 2016.

Der aufsehenerregendste Fall war der des Syrers Hassan A.: Er wurde festgenommen, weil er angeblich Sprengstoffanschläge in mehreren Großstädten geplant haben soll.

Seit November 2015 gingen beim saarländischen Verfassungsschutz 270 Hinweise wegen Terrorverdachts ein. Der größte Teil habe sich dabei auf Flüchtlinge bezogen, sagte Albert. Die meisten Fälle erwiesen sich jedoch als haltlos. Rund 60 Fälle seien noch in Bearbeitung.

Mit Verwendung von SZ-Material (Nora Ernst).