Reha-Kliniken im Saarland fordern Abrechnung für Corona-Tests

Der Verband der privaten Kliniken und Gesundheitseinrichtungen im Saarland (VDPK) beklagt derzeit die hohen Kosten für Corona-Tests in Reha-Kliniken. Thomas Schneider, der Vorsitzende des VDPK fordert ein schnelles Handeln der Politik.
Die Reha-Kliniken im Saarland bleiben derzeit auf den Kosten für Corona-Tests sitzen. Symbolfoto: Javi Colmenero/EUROPA PRESS/dpa
Die Reha-Kliniken im Saarland bleiben derzeit auf den Kosten für Corona-Tests sitzen. Symbolfoto: Javi Colmenero/EUROPA PRESS/dpa
Die Reha-Kliniken im Saarland bleiben derzeit auf den Kosten für Corona-Tests sitzen. Symbolfoto: Javi Colmenero/EUROPA PRESS/dpa
Die Reha-Kliniken im Saarland bleiben derzeit auf den Kosten für Corona-Tests sitzen. Symbolfoto: Javi Colmenero/EUROPA PRESS/dpa

VDPK klagt über hohe Kosten bei Corona-Tests in Reha-Kliniken

Der Verband der privaten Kliniken und Gesundheitseinrichtungen im Saarland (VDPK) beklagt sich aktuell über die mangelnden Abrechnungsmöglichkeiten bei Corona-Tests für Reha-Kliniken im Saarland. Anders als Krankenhäuser können Reha-Kliniken derzeit keine präventiven Tests zur Verhütung der Verbreitung des Coronavirus abrechnen. Das bedeutet, dass die Reha-Kliniken auf eigene Kosten testen müssen.

Jeder Test kostet die Reha-Kliniken derzeit um die 60 Euro. Da kommt schon eine beträchtliche Summe zusammen, schließlich wird jeder Patient bei Aufnahme getestet“, erläutert Thomas Schneider, der Vorsitzende des VDPK. Aufgrund einer Allgemeinverfügung müssen Reha-Kliniken im Saarland ein Corona-Screening durchführen.

VDPK-Vorsitzender: „Es ist ein Schlag ins Gesicht“

Schneider übt aufgrund der aktuellen Regelung deutliche Kritik an der Politik. „Es ist ein Schlag ins Gesicht der Reha-Kliniken, dass die Gesundheitsminister von Bund und Länder für Urlaubsrückkehrer kostenlose Corona-Tests vorsehen, aber Reha-Kliniken Corona-Tests für Patienten weiterhin aus eigener Tasche bezahlen sollen“, so Schneider.

Zwar entspreche die Vorgabe, dass jeder Patient vor der Aufnahme in eine Klinik auf Corona getestet werde, dem Konzept einer sicheren Reha, aber man dürfe die Kliniken nicht einfach auf den Kosten sitzen lassen. „Nicht geklärt ist die Frage der Refinanzierung, obwohl wir die Thematik wiederholt dem Ministerium vorgetragen haben. Bislang sind weder das Land noch die Krankenkassen bereit, die Kosten zu übernehmen“, bemängelt Schneider.

Appell an Bundes- und Landespolitik

Eine Möglichkeit das Problem aus der Welt zu schaffen, wäre laut VDPK die bundesweite Testverordnung anzupassen, damit auch Reha-Kliniken präventive Tests zur Verhütung der Verbreitung des Coronavirus sowohl bei Mitarbeitern als auch Patienten abrechnen können. Sollte der Bund nichts an der Verordnung ändern, so müsse die Landespolitik eingreifen.

„Wenn der Bund die Verordnung nicht kurzfristig nachbessert, steht das Land in der Pflicht, uns zu unterstützen und für die bisherigen und künftigen Kosten aufzukommen. Als Reha-Betreiber ist uns daran gelegen, unseren Patienten eine sichere Reha zu ermöglichen, weil auch in unseren Häusern immunsupprimierte Patienten behandelt werden. Beispielweise in der Geriatrie, Neurologie oder auch Onkologie. Daher erwarten wir jetzt ein positives Signal vonseiten der Bundes- und Landespolitik“, so Schneider abschließend.

Diese Kliniken im Saarland sind betroffen

Betroffen von der mangelnden Kostenübernahme sind im Saarland beispielsweise die MediClin Bliestal Kliniken, die MediClin Bosenberg Kliniken, die Hochwald Klinik in Weiskirchen, die Fachklinik St. Hedwig Illingen und das Gesundheits- und Rehazentrum Saarschleife.

Verwendete Quellen:
– Angaben des Verbands der privaten Kliniken und Gesundheitseinrichtungen im Saarland vom 27.07.2020