Riegelsberger Tuberkulose-Fall: Blut von Kindern soll untersucht werden

Das Gesundheitsamt will das Blut von allen Kindern am Kinder- und Familienzentrums (Kifaz) in Riegelsberg untersuchen. Vergangene Woche war bekannt geworden, dass eine Praktikantin an Tuberkulose erkrankt ist. Die Behörde geht dennoch nicht davon aus, dass ein Kind betroffen ist.
Blut soll nun von allen Kindern am Kinder- und Familienzentrum (Kifaz) in Riegelsberg genommen werden. Symbolfoto:     Tim Brakemeier/dpa-Bildfunk.
Blut soll nun von allen Kindern am Kinder- und Familienzentrum (Kifaz) in Riegelsberg genommen werden. Symbolfoto: Tim Brakemeier/dpa-Bildfunk.
Blut soll nun von allen Kindern am Kinder- und Familienzentrum (Kifaz) in Riegelsberg genommen werden. Symbolfoto:     Tim Brakemeier/dpa-Bildfunk.
Blut soll nun von allen Kindern am Kinder- und Familienzentrum (Kifaz) in Riegelsberg genommen werden. Symbolfoto: Tim Brakemeier/dpa-Bildfunk.

Nach dem Bekanntwerden der Tuberkulose-Erkrankung einer Praktikantin des Kinder- und Familienzentrums (Kifaz) in Riegelsberg will das Gesundheitsamt jetzt von allen Kindern das Blut untersuchen. Das gab der Leiter für den Bereich Infektionsschutz, Dr. Alexander Birk, laut „SZ“ bei einem Infoabend am Freitag (11. Januar) im Rathaus bekannt.

Durch die Tuberkulose seien nur Personen gefährdet, die sich täglich über mehrere Stunden mit der Praktikantin in einem geschlossenen Raum aufhalten. Laut Birk ist daher nicht davon auszugehen, dass Eltern von der Krankheit gefährdet sind. Zwei Tage nach dem Bluttest der Kinder soll schon das Ergebnis feststehen. Zudem soll es sechs Wochen danach nochmals Kontrolluntersuchungen geben. Birk stellte laut „SZ“ klar: „Kein Kind ist in unmittelbarer Lebensgefahr.“ Die Kinder würden bei einer Ansteckung mit Tuberkulose über sechs Monate mit Antibiotika behandelt und nicht aus den Augen gelassen. Es sei dennoch sehr unwahrscheinlich, dass ein Kind betroffen ist.

Die Erkrankung der Schülerin des Sozialpflegerischen Berufsbildungszentrums in Saarbrücken, die ihr Berufspraktikum am Kifaz absolviert, war dem Gesundheitsamt am Montag bekannt geworden. Anschließend seien die Eltern informiert worden – allerdings nicht, um welche Infektionskrankheit es sich handele. Man habe Panik vermeiden wollen. Die Eltern seien schließlich am Donnerstag benachrichtigt worden, dass eine Mitarbeiterin an Tuberkulose erkrankt sei. SOL.DE hatte als Erstes davon berichtet.

Tuberkulose im Saarland: Rund 60 Fälle im Jahr

Tuberkulose wurde früher auch als „weißer Tod“ bezeichnet. Betroffen sind hauptsächlich Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder genetisch bedingter Anfälligkeit. Tuberkulose wird in der Regel via Tröpfcheninfektion übertragen. Die Krankheit unterliegt einer Meldepflicht: Wird der Erreger nachgewiesen, muss zwingend das Gesundheitsamt informiert werden. Dieses leitet dann weitere Schritte ein.

Immer mal wieder erkranken Menschen an Tuberkulose. Im Saarland infizierten sich 2017 63 Menschen mit der Krankheit. Der Wert ist in den vergangenen Jahren konstant geblieben.

Verwendete Quellen:
• eigene Recherche
• Saarbrücker Zeitung
Apotheken-Umschau: Tuberkulose
Kleine Anfrage an die saarländischen Landesregierung (Drucksache 16/417) (PDF)