Saar-AfDler Josef Dörr vergleicht Förderschüler mit ansteckenden Kranken

Mit einer umstrittenen Äußerung zu Menschen mit Behinderung hat AfD-Fraktionsvorsitzender Josef Dörr im saarländischen Landtag für Empörung gesorgt.
Der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion im Saarland, Josef Dörr. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
Der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion im Saarland, Josef Dörr. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
Der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion im Saarland, Josef Dörr. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.
Der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion im Saarland, Josef Dörr. Foto: Oliver Dietze/dpa-Bildfunk.

Ärger um eine Äußerung des AfD-Fraktionsvorsitzenden im saarländischen Landtag, Josef Dörr. Der hatte in einer Sitzung am Mittwoch (18. April) im Rahmen einer Debatte um Förderschulen zwischen „normalen“ und „kranken“ Kinder unterschieden und wörtlich gesagt: „Was aber unter keinen Umständen geht, ist, dass in dem gleichen Krankenhaus oder der gleichen Abteilung dann auch Menschen sind mit übertragbaren Krankheiten, schweren ansteckenden Krankheiten. Das ist ein Bild. Aber in der Schule haben wir die gleiche Situation.“ „Kinder mit Downsyndrom“ würden durch die Inklusion an Schulen mit Kindern unterrichtet, „die ganz normal, gesund sind.“

Die Aussagen lösten bei Interessenverbänden von Menschen mit Behinderung Entsetzen aus. „Die Äußerungen des AfD Fraktionsvorsitzenden Josef Dörr können nur als in höchsten Maße menschenverachtend bezeichnet werden“, sagte Traudel Hell vom Verein Miteinander Leben Lernen.

„Der Vergleich ,Menschen mit übertragbaren Krankheiten’ gleichzusetzen mit Kindern mit Unterstützungsbedarf ist jenseits jeglicher Vorstellungskraft. Hier sehen wir Vergleiche aus einer Zeit, als Menschen mit Handicap als ,krank’ und lebensunwert eingestuft wurden“, zitiert die „Saarbrücker Zeitung“ (SZ) den Landesvorsitzenden des Verbands Sonderpädagogik, Thomas Fey.

Auch die Fraktionen des Landtags zeigen sich entsetzt. So sagte Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) zu Josef Dörrs Aussagen laut „SZ“: „Das einzige, was krank ist, ist das Menschenbild, das dahintersteckt.“