Saar-Polizei feuerte 277 Schüsse ab

Die Polizei im Saarland hat im letzten Jahr 277 Mal zur Pistole gegriffen. Die meisten Schüsse richteten sich gegen Tiere.
Die Polizei im Saarland setzt ihre Schusswaffe am häufigsten gegen Tiere ein. Foto: dpa-BIldfunk.
Die Polizei im Saarland setzt ihre Schusswaffe am häufigsten gegen Tiere ein. Foto: dpa-BIldfunk.
Die Polizei im Saarland setzt ihre Schusswaffe am häufigsten gegen Tiere ein. Foto: dpa-BIldfunk.
Die Polizei im Saarland setzt ihre Schusswaffe am häufigsten gegen Tiere ein. Foto: dpa-BIldfunk.

Saarländische Polizeibeamte haben im vergangenen Jahr 277 Schüsse abgefeuert. Das geht aus Zahlen des Innenministeriums hervor, die SOL.DE jetzt vorliegen. Demnach seien fast alle Schüsse zum Töten von Tieren eingesetzt worden. Nur in einem Fall richtete sich der Schuss gegen „sonstige Sachen“, zum Beispiel den Reifen eines flüchtenden Fahrzeugs.

Polizei schießt am meisten auf Tiere

Gegen Menschen haben Polizisten 2018 ihre Waffe nach SOL.DE-Informationen nicht einmal eingesetzt. Ebenso wurde im vergangenen Jahr kein Warnschuss abgefeuert. Noch im Jahr davor richteten sich zwei Schüsse gegen Personen, davon verletzte einer den Getroffenen am Bein.

Die Anzahl der Schüsse lag 2017 und 2018 deutlich über der von 2015 und 2016. Hauptgrund: In diesen Jahren hat die Polizei mehr Tiere erlegt als in den beiden Jahren zuvor. Das Innenministerium führt das auf eine Zunahme der Wildpopulation und einen daraus folgendem Anstieg von Unfällen mit Beteiligung von Tieren zurück. Die Polizei tötet Wild, wenn es nach Unfällen schwer verletzt ist.

Zudem nutzen die Beamten neue Munition des Typs „Action 4″. Die kann effektiver und sicherer töten als die zuvor verwendeten Geschosse. Früher mussten Polizisten warten, bis ein Jäger an der Unfallstelle erscheint. Heute ist es den Polizisten meist möglich, gefährliche oder verletzte Tiere selbst zu erlegen und damit „im Sinne des Tierschutzes das Leiden der Tiere in angemessener Zeit zu beenden“, so das Innenministerium.

Bundesweit weniger Schüsse

Der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster zufolge schossen Polizisten bundesweit im Jahr 2018 seltener auf Menschen als im Jahr davor – nämlich 56 Mal. Für das Jahr 2017 hatte die Hochschule noch 75 Fälle von „Schusswaffengebrauch gegen Personen“ gezählt.

Auch bei den Toten registrierten die Experten eine verringerte Zahl: Polizisten erschossen im vergangenen Jahr bundesweit 11 Menschen, 34 weitere wurden verletzt. Für das Jahr 2017 meldete die Hochschule 14 Tote und 39 Verletzte. Die Polizeigewerkschaften GdP und DPolG wiesen darauf hin, trotz zunehmender Gewalt gegen Polizisten griffen diese nicht häufiger zur Dienstwaffe.

Verwendete Quellen:
• eigene Recherche
• Deutsche Presse-Agentur