Saar-Professor rettet den deutschen Profifußball

Professor Doktor Tim Meyer von der Universität des Saarlandes gilt seit diesem Jahr als einer der Retter des deutschen Profifußballs. Als Leiter einer DFB-Taskforce hat der Mediziner das Hygienekonzept für die Geisterspiele der Bundesliga in der Corona-Pandemie erstellt, sodass die Saisons der 1. und 2. Bundesliga erfolgreich beendet werden konnten. Damit hat Meyer zahlreiche Vereine vor dem wirtschaftlichen Ruin bewahrt.
Professor Tim Meyer von der Universität des Saarlandes gilt in diesem Jahr als einer der Retter des deutschen Profifußballs. Archivfoto: Guido Kirchner/dpa
Professor Tim Meyer von der Universität des Saarlandes gilt in diesem Jahr als einer der Retter des deutschen Profifußballs. Archivfoto: Guido Kirchner/dpa
Professor Tim Meyer von der Universität des Saarlandes gilt in diesem Jahr als einer der Retter des deutschen Profifußballs. Archivfoto: Guido Kirchner/dpa
Professor Tim Meyer von der Universität des Saarlandes gilt in diesem Jahr als einer der Retter des deutschen Profifußballs. Archivfoto: Guido Kirchner/dpa

Saar-Professor entwickelt Hygienekonzept für Bundesliga

Trotz der Corona-Pandemie konnten sowohl die 1. als auch die 2. Bundesliga am vergangenen Wochenende erfolgreich beendet werden. Für zahlreiche Vereine bedeutete dies die Rettung vor dem finanziellen Ruin. Denn durch die Austragung der restlichen Spiele erhielten die Bundesliga-Clubs TV-Gelder in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages. Ohne diese Finanzmittel stünden etliche Clubs vor der Pleite. Der „Notbetrieb“ der Bundesliga in den vergangenen Wochen war in wirtschaftlicher Sicht also unerlässlich, um den deutschen Profifußball zu retten.

Zu dieser Rettung maßgeblich beigetragen hat Professor Doktor Tim Meyer von der Universität des Saarlandes. Der 52-jährige Leiter des Instituts für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes (UdS) ist neben seiner Tätigkeit auch noch Chef-Mediziner des DFB. Er agierte in den vergangenen Wochen als Leiter einer Taskforce, die das Hygienekonzept für die Geisterspiele der Bundesliga in der Corona-Pandemie erstellt hatte. Nur weil das Konzept so reibungslos funktionierte, konnte die Saison erfolgreich beendet werden.

Meyer: Vergangene Wochen waren sehr belastend

In einem Interview mit der Deutschen-Presse-Agentur sprach Meyer nun über die Anspannung der letzten Wochen. „Durch die sehr ausführliche öffentliche Debatte war das schon belastend. Meine persönliche Anspannung war über einen längeren Zeitraum sehr groß“, gab der 52-Jährige an. Diese sei laut Meyer aber dann von Woche zu Woche geringer geworden. An jedem Spieltag habe Meyer morgens eine Mitteilung darüber erhalten, ob alle Spieler am Vortag negativ getestet worden waren. „Dann wusste ich, es läuft alles normal“, erklärte der DFB-Mediziner.

Tim Meyer gibt sich bescheiden

Auf die Frage, wie es sich denn anfühle, einer der Retter des deutschen Profifußballs zu sein, reagiert der 52-Jährige bescheiden und verweist auf das funktionierende Teamwork der Taskforce bei der Erstellung des Hygienekonzepts. Er betonte zudem, dass für ihn persönlich ein anderer Aspekt als der wirtschaftliche im Vordergrund stand, auch wenn die Saisonfortsetzung für die 1. und 2. Bundesliga aus finanzieller Sicht enorm wichtig war.

So sei für Meyer der gesellschaftliche Aspekt des Fußballs wichtiger gewesen. Es sollte den vielen Fußballfans in dieser ereignisarmen Corona-Zeit wieder etwas zurückgegeben werden. „Ich wollte, dass der Ball wieder rollt. Ich habe seit meiner Kindheit immer die Bundesliga angeschaut. Fußball war die Sportart, die ich mit Leidenschaft betrieben habe“, sagte Meyer gegenüber der Deutschen-Presse-Agentur.

Meyer: „Volle Stadien, das wird noch dauern“

Laut Meyer werde es auch in der nächsten Saison zu Beginn keine vollen Stadien geben. Er sei zwar zuversichtlich, dass man einen Impfstoff entwickeln werde, der wieder volle Stadien erlaube, aber das werde nach Ansicht des 52-Jährigen noch dauern. Aus jetziger Sicht hält er ein abgestuftes Konzept für realistisch, bei dem zumindest wieder eine kleinere Zahl von Zuschauern zugelassen werde.

Meyer entwickelt nun auch Konzepte für Champions League und Europa League

Saar-Professor Tim Meyer ist übrigens nicht nur DFB-Chefmediziner, sondern auch noch Leiter der medizinischen Kommission der UEFA. In dieser Funktion muss Meyer nun gleich die nächsten Konzepte entwickeln, nämlich die für das Champions-League-Turnier in Lissabon und das Europa-League-Turnier in Deutschland. Beide werden im August ausgetragen.

Laut Meyer lasse sich ein Hygienekonzept für ein Endturnier, das nur in einem Land stattfindet, relativ gut organisieren. Ungleich komplexer werde es im September, wenn wieder alle 55 UEFA-Nationen mit Länderspielen und der Nations League starten. Dann kämen andere Schwierigkeitsgrade wie etwa die nationale Gesetzgebung oder auch Laborverfügbarkeiten dazu.

Es warten also auch nach der Rettung des deutschen Profifußballs noch spannende Wochen auf den Saar-Professor Tim Meyer.

Das komplette Interview mit Tim Meyer

Das komplette Interview der Deutschen-Presse-Agentur mit Professor Meyer findet ihr unter: „DPA-Interview mit Tim Meyer“.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur