Saarbrücken macht das Nauwieser Viertel zur Fahrradzone

Das Nauwieser Viertel wird im April zur Fahrradzone. In allen Straßen haben dann Radfahrer:innen den Vortritt. Kraftfahrzeuge müssen sich anpassen. Die Pläne der Landeshauptstadt:

Die Landeshauptstadt Saarbrücken hat in einer virtuellen Bürgerveranstaltung am Dienstag (23. März 2021) über die Einrichtung einer Fahrradzone im Nauwieser Viertel beraten. Die Arbeiten sollen am 6. April beginnen und voraussichtlich sechs bis acht Wochen in Anspruch nehmen.

Saarbrücken eine der ersten Städte mit Fahrradzone

Das Projekt soll die Bedingungen für den Radverkehr verbessern und ein gleichberechtigtes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer:innen fördern. Saarbrücken sei eine der ersten Städte, die eine solche Zone einführen. „Wir haben die Chance, hier den innerstädtischen Verkehr ganz neu zu ordnen und den Autoverkehr zu reduzieren„, so Oberbürgermeister Uwe Conradt.

Conradt: Nauwieser Viertel bestens geeignet

Dabei behielte man jedoch die Anwohner:innen im Blick. Conradt erklärte: „Das Nauwieser Viertel, das traditionell viel von Radfahrern genutzt wird, ist zur Ausweisung als Fahrradzone bestens geeignet.“ Es ließe sich gut von den umliegenden Hauptverkehrsstraßen abgrenzen.

Das soll in der Fahrradzone gelten

In den Bereichen muss sich motorisierter Verkehr dem Radverkehr unterordnen. Radfahrende dürfen weder behindert noch gefährdet werden. Nur Anlieger:innen ist es erlaubt, die Zone mit Kraftfahrzeugen zu befahren. Dabei bestimmen jedoch die Radler:innen das Tempo und dürfen nur dann von Autos und Motorrädern überholt werden, wenn 1,5 Meter Sicherheitsabstand eingehalten werden.

In allen Straßen soll weiter eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und die Rechts-vor-Links-Regelung gelten. Wie gewohnt können Radfahrer:innen Einbahnstraßen im Gegenverkehr nutzen.

Bewohnerparken bleibt, einige Kurzzeitplätze fallen weg

Um die Begegnung zwischen Fahrrädern und Kraftfahrzeugen sicherer zu machen, werden in der Nauwieserstraße testweise zwei Ausweichstellen für Autos und drei für Fahrräder geschaffen. Das Bewohnerparken bleibe bestehen, jedoch fallen sieben Kurzzeitparkplätze weg. Für Fahrräder werden wiederum zusätzliche Abstellanlagen aufgebaut.

Neues Verkehrszeichen soll auf Zone aufmerksam machen

Die Fahrradzone soll als zusammenhängendes Gebiet mehrerer Fahrradstraßen mit einem neuen Verkehrszeichen ausgewiesen werden. In einem ersten Schritt sollen entsprechende Verkehrsschilder an den jeweiligen Zufahrtsstraßen aufgestellt werden. Zusätzlich werden auch an Kreuzungen und Einmündungen Piktogramme auf der Straße angebracht. Auch ortsfremde Menschen sollen so auf die Fahrradzone aufmerksam gemacht werden.

Saarbrücken investiert 150.000 Euro in Projekt

Der Verkehrsentwicklungsplan 2030 führt die Förderung des Radverkehrs als eines der wichtigsten Ziele an. Rund 150.000 Euro soll das Projekt kosten. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr fördert die Maßnahme mit 50.000 Euro.

Verwendete Quellen:
– Landeshauptstadt Saarbrücken