Saarland bleibt beim Wechselunterricht
Schulklassen im Saarland sollen anders als geplant nicht vom 19. April wieder vollständig in den Präsenzunterricht zurückkehren. Es bleibe zunächst zwei weitere Wochen beim Wechselbetrieb zwischen Lernen von zu Hause und Unterricht im Klassenraum, teilte Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) nach der Entscheidung im Kabinett am Dienstag (13. April 2021) mit. „Den Wechsel in die Vollpräsenz werde ich nicht im Blindflug vollziehen.“ Vor dem Hintergrund „einer leider nicht ausreichend klaren Infektionslage im Land“ wolle man „kein unnötiges Risiko“ eingehen, hieß es aus Kreisen.
Infektionslage diffus
Die Rückkehr zur Vollpräsenz ist ein großes Anliegen der Ministerin. Es gebe derzeit aber ein sehr diffuses Infektionsgeschehen, die Lage sei nach den Öffnungsschritten im Rahmen des „Saarland-Modells“ sehr unübersichtlich, hieß es. „Die Stabilität und die Ruhe im System“, die derzeit herrsche, sei nun wichtiger – auch mit Blick auf die schriftlichen Abiturarbeiten, die am 23. April beginnen. Mit einer Rückkehr in den Präsenzunterricht war eine Testpflicht an den weiterführenden Schulen geplant.
SPD kritisiert unzureichendes Monitoring
Im Zuge der Entscheidung gegen Vollpräsenz an Schulen habe der Koalitionspartner SPD kritisiert, dass das Monitoring des „Saarland-Modells“ unzureichend sei, hieß es weiter aus Kreisen. Die Entwicklung der Lage müsse von Expert:innen genau und nachvollziehbar beobachtet und bewertet werden, um Entscheidungen begründet treffen zu können. Es dürfe nicht sein, dass politisch entschieden werde, ob etwa die Ampel im Modell auf Rot gehe oder nicht – dies müsse stattdessen aufgrund von fachlicher Empfehlung geschehen.
Corona-Ampel auf Gelb
Im bundesweit beachteten Öffnungsmodell im Saarland war die Ampel am Montag wegen einer Inzidenz über 100 an drei Tagen in Folge auf Gelb gesprungen. Es gilt nun eine erweiterte Testpflicht, auch in weiten Teilen des Einzelhandels.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur