Saarland Letzter bei Zahnarztbesuchen junger Kinder

Nach den aktuellen Zahlen des sog. Zahnreports der Barmer-Krankenkasse gehen Eltern im Saarland mit ihren Kindern viel zu selten zum Zahnarzt. Demnach gehe nicht einmal jedes vierte Kleinkind zum Zahnarzt. Auch die Erwachsenen selbst seien Zahnarztmuffel.
Ein siebenjähriges Mädchen wird von einer Zahnärztin behandelt. Foto: Patrick Pleul/Archiv
Ein siebenjähriges Mädchen wird von einer Zahnärztin behandelt. Foto: Patrick Pleul/Archiv
Ein siebenjähriges Mädchen wird von einer Zahnärztin behandelt. Foto: Patrick Pleul/Archiv
Ein siebenjähriges Mädchen wird von einer Zahnärztin behandelt. Foto: Patrick Pleul/Archiv

In keinem anderen Bundesland gehen Eltern mit ihren Kindern zwischen zweieinhalb und fünf Jahren seltener zu Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt als im Saarland. Das belegen die aktuellen Zahlen des „Zahnreports“ der Barmer-Krankenkasse. Demnah haben gerade einmal 24,5 Prozent der saarländischen Kleinkinder eine Früherkennungsuntersuchung beim Zahnarzt erhalten.

Früherkennung gegen Folgeschäden

Eine solche Früherkennungsuntersuchung ist äußerst wichtig, um Erkrankungen und Entwicklungsstörungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich frühzeitig zu erkennen. Dunja Kleis, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Rheinland-Pflaz und dem Saarland führt aus: „Gesunde Milchzähne verringern das Risiko von Fehlstellungen der bleibenden Zähne. Auch wird der Zahnschmelz von Kinderzähnen leichter von Karies angegriffen und zerstört.“

Saarland: Vorletzter bei Prophylaxe für Sechs- bis 17-Jährige

Auch bei der sogenannten Individualprophylaxe für Sechs- bis 17-Jährige liegt das Saarland weit hinten auf dem vorletzten Platz. Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren sollten sich danach zweimal jährlich zur Verhütung von Zahn- und Parodontalerkrankungen zahnärztlich untersuchen lassen. Diese Individualprophylaxe erhielten aber nur 58,2 Prozent der saarländischen Kinder und Jugendlichen in diesem Alter. Damit nimmt das Saarland im Vergleich aller Bundesländer den vorletzten Platz ein vor Bremen.


Legen Saarländer zu wenig Wert auf Zahngesundheit?

Die Auswertungen im Zahnreport legen nahe, dass die geringe Besuchshäufigkeit saarländischer Kinder beim Zahnarzt mit der Einstellung ihrer Eltern zu tun hat. So gingen nur 46,9 Prozent der Saarländer zur Zahnprophylaxe. Lediglich in Niedersachsen und in Bremen taten dies noch weniger Menschen.

Barmer-Landesgeschäftsführerin Kleis appelliert an die saarländischen Eltern, die Zahngesundheit ihrer Kinder ernst zu nehmen und selbst ein Vorbild zu sein: „Mit der Zahnpflege bei den Kleinsten kann nicht früh genug begonnen werden. Wenn der erste Milchzahn durchbricht, sollte das Kind schon langsam an den Zahnarztbesuch gewöhnt werden.“ Je früher Eltern ihr Kind mit der Zahnarztpraxis vertraut machen würden, desto besser. Sobald alle Milchzähne durchgebrochen seien, werde es Zeit für regelmäßige Zahnarztbesuche.