Saarland muss schon wieder für Übel der Welt herhalten

Wieder ein Vergleich mit dem Saarland: Wegen eines Risses im sogenannten Larsen-C-Schelfeis in der Antarktis, entsteht dort vermutlich bald ein Riesen-Eisberg. Laut dpa wird er „doppelt so groß wie das Saarland“ sein....

 

Ob Ölteppich, Waldbrand oder Überschwemmungsgebiet: Wenn's um griffige Größenvergleiche geht, muss das Saarland in Zeitungen und Fernsehberichten wie kein anderes Fleckchen Erde herhalten. Gestern schon wieder. In der Antarktis werde sich ein Riesen-Eisberg lösen, „doppelt so groß wie das Saarland“, schrieb die Deutsche Presse-Agentur. Ob der Klimawandel etwas damit zu tun hat, ist zwar noch unklar, aber sehr wahrscheinlich. Der Eisberg kann auf dem Meer treibend Tausende Kilometer zurücklegen. Eine Gefahr für die Schifffahrt oder für Menschen bestehe nicht, sagen Experten.

Doch warum wird das Saarland so inflationär als Vergleichswert benutzt? Selbst die Gesellschaft für deutsche Sprache hat sich mit dem Phänomen beschäftigt, bietet aber keine Lösung an außer die Faulheit des Menschen – das Saarland mit seinen zwei Silben spreche sich einfach gut. So oder anders: Es ist sicher kein Nachteil, hin und wieder in aller Munde zu sein.