Saarland senkt Kita-Gebühren ab August: Das sparen die Eltern

Im Saarland sinken die Kita-Gebühren ab dem 01. August 2019. Durch das "Gute-Kita-Gesetz" sollen Eltern finanziell entlastet werden. Bildungs-Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot (SPD) spricht von "einer der wichtigsten Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Saarlandes".
Im Saarland sinken die Kita-Gebühren ab August 2019. Symbolfoto: Friso Gentsch/dpa-Bildfunk
Im Saarland sinken die Kita-Gebühren ab August 2019. Symbolfoto: Friso Gentsch/dpa-Bildfunk
Im Saarland sinken die Kita-Gebühren ab August 2019. Symbolfoto: Friso Gentsch/dpa-Bildfunk
Im Saarland sinken die Kita-Gebühren ab August 2019. Symbolfoto: Friso Gentsch/dpa-Bildfunk

Eltern im Saarland werden ab dem 1. August die ersten Auswirkungen aus dem saarländischen „Gute-Kita-Gesetz“ spüren können: Dann sinken die Kita-Gebühren von aktuell bis zu 25 Prozent der Personalkosten auf 21 Prozent. Das kündigte Bildungs-Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Dienstag (25. Juni) in Saarbrücken an.

Beispiel eines künftigen Elternbeitrags in Saarbrücken

Aber wie hoch ist die Ersparnis für die Eltern denn jetzt genau? Die Höhe des Elternbeitrags variiert je nach Kommune, Träger der Kita, Alter des Kindes, Betreuungsform und Betreuungszeit. Um die Größenordnung der Ersparnis dennoch abschätzen zu können, haben wir ein kleines Rechenbeispiel für einen künftigen Elternbeitrag in Saarbrücken.

Der Beitrag in städtischen Kitas für einen Ü3-Ganztagsplatz in Saarbrücken würde von 182 Euro auf 147 Euro sinken. Das wäre für die Eltern eine Ersparnis von 35 Euro monatlich bzw. von 420 Euro jährlich.

Für einen Krippenganztagsplatz für ein Kind unter drei Jahren zahlen Eltern künftig 302 statt 368 Euro. Das wäre eine Ersparnis von 66 Euro pro Monat bzw. 792 Euro pro Jahr.

Investition in die Zukunftsfähigkeit des Saarlandes

„Das ist eine erhebliche Ersparnis für die Familien und eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes„, äußerte Streichert-Clivot gegenüber der Deutschen Presseagentur. Bis 2022 soll der Elternanteil dann um die Hälfte reduziert werden. Das Saarland investiert insgesamt 93 Millionen Euro in die frühkindliche Bildung. Bis Ende 2022 wird es dazu voraussichtlich 63,5 Millionen Euro Bundesmittel aus dem „Gute-Kita-Gesetz“ erhalten.

Kita-Beiträge im Saarland: Das ändert sich noch

Künftig müssen die Kita-Träger unter anderem ihre Beiträge für ein Jahr festlegen und dürfen sie nicht im Laufe des Jahres erhöhen. Eltern erwarten damit im Laufe des Jahres keine „bösen Überraschungen“ durch Beitragserhöhungen.

Darüber hinaus will das Saarland das Geld vom Bund auch für Qualitätsverbesserungen und den Ausbau des Platzangebotes verwenden. Dafür will das Land künftig auch die Anmietung von Gebäuden unterstützen. „Von der Planung bis zur Eröffnung vergehen mindestens drei Jahre“, sagte Streichert-Clivot. Sie erhoffe sich, schneller und flexibler auf erhöhte Nachfragen reagieren zu können.

Update (27. Juni 2019): Entlastung durch „Geschwisterregelung“

Die Pressestelle des Ministeriums für Bildung und Kultur hat uns kontaktiert, um uns auf die neue, sogenannte „Geschwisterregelung“ hinzuweisen. Demnach erhalten Eltern von mehreren Kindern Vergünstigungen auf die Kita-Beiträge. Für das erste Kind müssen Eltern noch den vollen KiTa-Beitrag zahlen, für das zweite Kind nur noch 75 Prozent, für das dritte Kind dann nur noch 50 Prozent, und für das vierte Kind, das kindergeldberechtigt ist, nur noch 25 Prozent. Für das 5. kindergeldberechtigte Kind fallen für Eltern dann keine KiTa-Beiträge mehr an.

Bei der Regelung werden alle kindergeldberechtigten Kinder –bis 18 Jahre beziehungsweise 25 Jahre, wenn sie sich in einer Ausbildung befinden – der Familie bei der Höhe des KiTa-Beitrags berücksichtigt. Bisher zählten nur Geschwisterkinder bis zu einem Alter von 14 Jahren.

Verwendete Quellen:
• Eigene Recherche
• Bericht der Deutschen Presseagentur