Saarland: Sprunghafter Anstieg von Privatinsolvenzen

Einer Studie zufolge ist zu Jahresbeginn die Zahl der Privatinsolvenzen im Saarland sprunghaft gestiegen. Der Hauptgrund dafür: eine Gesetzesreform.

Sprunghafter Anstieg von Privatinsolvenzen im Saarland

Die Zahl der Privatinsolvenzen im Saarland ist zu Beginn des Jahres einer Studie zufolge sprunghaft gestiegen. Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel belief sich die Zahl der Privatinsolvenzen im ersten Quartal dieses Jahres auf 484. Das waren 50,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Grund für den Anstieg ist laut Crifbürgel-Geschäftsführer Frank Schlein hauptsächlich eine Gesetzesreform, die viele Betroffene abgewartet hätten. Demnach können Verbraucher:innen inzwischen einfacher nach drei statt bisher sechs Jahren von den Restschulden befreit werden.

Die Verkürzung gilt rückwirkend auch für Insolvenzverfahren, die ab dem 1. Oktober 2020 beantragt wurden. „Da diese Reform ein großer Vorteil ist, haben viele Antragssteller auf den entsprechenden Beschluss des Bundestages gewartet„, erläuterte Schlein.

Insolvenzwelle durch Corona wohl im zweiten Halbjahr 2021

Eine von der Corona-Pandemie verursachte Insolvenzwelle wird nach Einschätzung von Crifbürgel erst ab dem zweiten Halbjahr 2021 einsetzen und bis ins Folgejahr 2022 reichen. Neben Beschäftigten im Niedriglohnsektor seien Personen im mittleren Einkommensbereich wirtschaftlich betroffen. Auf Dauer führe geringeres Einkommen durch die Pandemie in die Privatinsolvenz.

Zuwachs in allen Bundesländern

In allen Bundesländern hat Crifbürgel einen Zuwachs festgestellt – dieser lag durchschnittlich bei 56,5 Prozent, also etwas mehr als im Saarland. In Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete die Wirtschaftsauskunftei den höchsten Anstieg (plus 86,7), während Sachsen-Anhalt den geringsten Anstieg um 0,3 Prozent meldete.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur