Saarland und Rheinland-Pfalz: Justizminister will kürzere Ausbildung für Allgemeinen Vollzugsdienst
Ausbildungsreform geplant
Der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin will die Ausbildung des Allgemeinen Vollzugsdienstes auf anderthalb Jahre verkürzen und inhaltlich modernisieren. Als Gründe nannte der FDP-Politiker laut „dpa“ eine altmodische Theorieausbildung, zu viele Überstunden sowie zu wenig Stellen.
„Nach aktuellen Berechnungen würden bis zum Ende des Jahres 2029 rund 900 Personalabgängen lediglich 720 neu ausgebildete Bedienstete gegenüberstehen“, zitiert „dpa“ den Justizminister. „Es fehlen also irgendwann 180.“
Künftig 120 bis 130 Anwärter möglich
Nach der Reform könnten statt bislang rund 100 Anwärterinnen und Anwärter pro Jahr künftig 120 bis 130 ausgebildet werden – für Rheinland-Pfalz und das Saarland. Die frühere Ernennung zu Beamtinnen und Beamten bedeute auch früher mehr Geld. Dabei gehe es um mindestens 700 Euro pro Monat, meldet „dpa“.
Kritik an geplanter Verkürzung
Mertin sagte, dass er gesprächsbereit sei. Zudem seien die Pläne noch nicht endgültig entschieden. Die Argumente der Kritiker seien aber „bisher nicht durchschlagend„.
Der Bund der Strafvollzugsbediensteten Rheinland-Pfalz hatte laut Nachrichtenagentur in dieser Woche in einem Brief an Landtagsabgeordnete die geplante Verkürzung kritisiert. Zunehmende Aufgaben für die Strafvollzugsbediensteten machten eher eine Ausweitung der Ausbildung notwendig, hatte der Landesvorsitzende Winfried Conrad argumentiert.
Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur