Saarland will erstes „faires“ Bundesland werden

Das Saarland will das erste "Fairtrade Bundesland" werden. Vom Kaffee in der Regierung bis zur Öffentlichkeitsarbeit soll fairer Handel dazu strukturell verankert werden.
Das Saarland will zum ersten "fairen Bundesland" werden. Symbolfotos: David Ebener/dpa-Bildfunk & Pixabay
Das Saarland will zum ersten "fairen Bundesland" werden. Symbolfotos: David Ebener/dpa-Bildfunk & Pixabay

Saarland will erstes „faires Bundesland“ werden

Das Saarland will eine Vorreiterrolle als „faires Bundesland“ einnehmen. Am heutigen Dienstag (2. Mai 2023) beschloss das Kabinett bis Herbst eine Bewerbung einzureichen. Der faire Handel soll im Saarland dann strukturell verankert werden. „Wir möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass nachhaltiges und faires Handeln ganz wichtig sind, nicht nur für unser Land, für die Gesellschaft, sondern auch für wirtschaftliche Beziehungen“, erklärte Bildungsstaatssekretär Jan Benedyczuk (SPD) in Saarbrücken.

Diese Kriterien muss das Land für das Zertifikat erfüllen

Um ein Zertifikat von der Initiative Fairtrade Deutschland zu erhalten, müssen zwei Drittel aller Bürger:innen eines Landes in einer offiziellen „Fairtrade“-Kommune leben. Im Saarland sei das mit über 70 Prozent bereits übererfüllt, so Benedyczuk. Weitere Kriterien für die Zertifizierung sind die Einrichtung einer Steuerungsgruppe, Fairtrade-Produkte, Aktionen und politische Arbeit zum fairen Handel.

Landesregierung stellt bis Juli Kaffee & Co. um

Alle Ministerien und auch die Staatskanzlei stellen bis zum 1. Juli auf fair gehandelten Kaffee und ein weiteres faires Produkt, wie Zucker oder Plätzchen um. Die SPD-Regierung überlege zudem, wie sie IT-Güter nachhaltiger beschaffen könnte. Laut Regierungssprecher Julian Lange gibt es in der Landesregierung bereits Mineralwasser aus einem sozialen Projekt, das sich in Afrika engagiere. Man befinde sich bereits auf einem langen Weg. „Wir gehen mit gutem Beispiel voran und hoffen auf Signalwirkung“, so Benedyczuk.

Bewusstsein für Produktionsbedingungen schaffen

Demnach solle das Zertifikat „kein Selbstzweck“ sein. Vielmehr solle es helfen, in der Bevölkerung ein Bewusstsein für Produktionsbedingungen im globalen Süden zu schaffen. Ministerien und Staatskanzlei verpflichten sich daher, regelmäßig öffentlich bei Veranstaltungen oder auch intern bei Fortbildungen über fairen Handel, Lieferketten, faire Beschaffung und faire Arbeit zu informieren. „Die damit verbundene Kampagne ‚Wir sind Fairtrader‘ soll dazu beitragen, dass fairer Handel zur Normalität wird“, erläutert der Staatssekretär.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur