Möglicher Blackout und Energiesparmaßnahmen: So rüstet sich eine Stadt im Saarpfalz-Kreis

Nicht nur Verbraucher:innen, auch Städte und Gemeinden müssen sich mit den Themen Preissteigerungen, Energieverknappung und möglicherweise drohenden Energieausfällen auseinandersetzen. So geht ein Ort im Saarpfalz-Kreis damit um:
Hier zu sehen: die Stadt Blieskastel im Saarpfalz-Kreis. Foto: Wikimedia Commons/Mstp77/GNU-Lizenz/Bild zugeschnitten
Hier zu sehen: die Stadt Blieskastel im Saarpfalz-Kreis. Foto: Wikimedia Commons/Mstp77/GNU-Lizenz/Bild zugeschnitten

Energiekrise: Blieskastel erstellt Maßnahmenplan

Ende Juli hatte der Blieskasteler Stadtrat die Verwaltung dazu aufgefordert, einen Maßnahmenplan zum Einsparen von Energie sowie einen Notfallplan für möglicherweise drohende Energieausfälle zu erstellen. Wie aus einer Mitteilung der Stadt vom heutigen Donnerstag (10. November 2022) hervorgeht, liegt jetzt ein erster Zwischenstand vor.

Den Angaben zufolge gehen die beschlossenen beziehungsweise bereits umgesetzten Maßnahmen auf die Arbeitsgruppe „Strategieplanung Energiewende“ zurück. Darin seien drei Ebenen festgelegt worden: kurzfristig umsetzbare Maßnahmen zur Energieeinsparung, mittel- und langfristige Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der Energieeffizienz sowie langfristige Maßnahmen, um etwa klimaschonend Strategien der Wärmeerzeugung zu erarbeiten.

Kurzfristige Maßnahmen bereits umgesetzt

Im Sinne der kurzfristigen Maßnahmen wurden laut Mitteilung unter anderem „bereits die Beleuchtung im öffentlichen Raum und in Straßen reduziert und die Anstrahlung von öffentlichen Gebäuden komplett eingestellt“. Auch die Wassertemperatur sei im städtischen Hallenbad reduziert worden. Hingegen gänzlich eingestellt: der Saunabetrieb.

Für rund 60 städtische Gebäude liege zudem eine konkrete Maßnahmenliste vor, nach der Energieverbräuche jeweils etwa über die Reduzierung der Raumlufttemperatur sowie der Beleuchtung eingespart werden könnte. Davon ausgenommen seien Kindergärten und Schulen. Zuständige Mitarbeiter:innen im Blieskasteler Bauamt schätzen die dadurch mögliche Einsparung auf gut zehn Prozent, hieß es. „Genaue Aussagen können aber erst nach Abschluss des Abrechnungszeitraums, das heißt der Heizperiode gemacht werden“.

Im Detail seien die kurzfristigen Maßnahmen Mitte Oktober mit den Ortsvorsteher:innen besprochen worden. Städtische Hausmeister:innen sollen die Einhaltungen kontrollieren.

Alte Heizanlagen noch „großes Problem“

Ein „großes Problem“ für eine noch wirkungsvollere Einsparung sieht die Stadt eigenen Angaben zufolge noch in der „Überalterung“ und „nur eingeschränkt möglichen zentralen Steuerung“ der Heizanlagen. Örtliche Heizungsbauer:innen seien beauftragt worden, die „Realisierung der Einsparvorgaben durch entsprechende Einstellungen umzusetzen“, wie ebenso aus der Mitteilung hervorgeht.

Die „Notfallplanung“ der Stadt

Möglicherweise drohende Energieausfälle sind auch in Blieskastel Thema. Laut Mitteilung hat der Stadtrat auf Vorschlag der Verwaltung im Sinne einer „weitergehenden Notfallplanung“ die Einrichtung eines „Wintercafés“ beschlossen. Dort sollen sich Bedürftige aufhalten und warme Mahlzeiten zu sich nehmen können. „Die Gespräche für eine zeitnahe Umsetzung sind derzeit im Gange“, hieß es.

Doch es seien auch „weitergehende Maßnahmen“ in Vorbereitung. In diesem Kontext nannte die Stadt etwa „mögliche Schließungen von städtischen Einrichtungen bzw. Gebäuden“. Dies würde unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren geschehen, beispielsweise Energieeffizienz und Nutzungsintensität.

Verwendete Quellen:
– Mitteilung der Stadt Blieskastel
– Verwendetes Foto: Wikimedia Commons/Mstp77/GNU-Lizenz/Bild zugeschnitten