Überflüssige Krebsoperationen wegen Fehldiagnosen? Arzt aus Saarpfalz-Kreis in U-Haft
Derzeit sitzt der Pathologe Dr. H. aus dem Saarpfalz-Kreis in Untersuchungshaft. Wie der „Pfälzischer Merkur“ (PM) berichtet, hat das Amtsgericht Saarbrücken einen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr erlassen.
Das sind die Vorwürfe
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Arzt vor, in 17 Fällen besonders schweren Betrug begangen zu haben. Ebenso wird in 64 Fällen wegen Bestechung gegen ihn ermittelt, so „PM“. Damit niedergelassene Ärzte Gewebeproben an sein Institut schicken, soll Dr. H. ihnen „Geld angeboten und teilweise bezahlt haben“. Das geht aus einem Bericht des „SR“ hervor.
Darüber hinaus besteht ein weiterer Verdacht gegen den Pathologen: Der 61-Jährige soll über mehrere Jahre hinweg Fehldiagnosen gestellt haben, die womöglich zu überflüssigen Krebsoperationen führten. Laut „SR“ werden derzeit 27 Fälle geprüft.
Haftbefehl erlassen
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft sitzt der 61 Jahre alte Arzt derzeit in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl wurde wegen Fluchtgefahr erlassen, so „PM“. Nach Hinweisen zu möglichen Fehldiagnosen sprach die sogenannte Approbationsbehörde bereits vor Monaten ein Berufsverbot gegen den Mediziner aus.
Nach Angaben des Medienberichts stellten Fahnder bei wiederholten Durchsuchungen in seiner Wohnung in seinem Institut Datenträger sowie Dokumente sicher.
Wie geht es nun weiter?
Die Ermittlungen im Fall Dr. H. dauern weiterhin an. In Zusammenhang mit dem mutmaßlich Fehldiagnosen seien Sachverständige eingeschaltet. Wie der „PM“ berichtet, liegen die Gutachten der Fachleute noch nicht vor.
In Zusammenhang mit den Vorwürfen des Betrugs und der Bestechung hat die Staatsanwaltschaft einen sogenannten Arrest in das Vermögen des Arztes angeordnet.
Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk
– Pfälzischer Merkur