Schulstart im Saarland: Gibt es genügend Lehrkräfte?
In der kommenden Woche beginnt im Saarland das neue Schuljahr. Gut zwei Prozent mehr Schüler:innen als im Vorjahr besuchen dann die allgemeinbildenden Schulen. Das berichtet der SR. Insgesamt sind es rund 92.700 Kinder und Jugendliche – 2.000 mehr als im Schuljahr 2021/22. Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) führt die Zunahme auf gestiegene Geburtenzahlen und auch Zuwanderung aus Kriegsgebieten zurück.
Mehr Schüler:innen an Grund- und Gemeinschaftsschulen, weniger an Gymnasien
Am stärksten ist der Zuwachs an Grund- und Gemeinschaftsschulen. Im neuen Schuljahr gibt es demnach 1.153 Grundschüler:innen und rund 700 Gesamtschüler:innen mehr als noch im Vorjahr. Förderschulen verzeichnen ein Plus von 123 auf 3.784. Die Zahl der Gymnasiast:innen ist dagegen um 179 auf 24.561 gesunken. Zudem besuchen 767 Schüler:innen weniger die öffentlichen Berufsschulen als im vorangegangenen Schuljahr. Die Zahl liegt nun bei 25.600.
Personalbedarf bislang gedeckt, in einigen Fächern wird es aber eng
Mit dem Zuwachs an Schüler:innen braucht es jedoch mehr Lehrkräfte. Laut Streichert-Clivot sei der Bedarf auch durch die Umstellung auf G9 und die Einführung von Informatik als Fach gestiegen. Die Landesregierung habe bereits den Ausbau der Stellen beschlossen. Bislang könne man den Personalbedarf decken. Allerdings spitze sich die Arbeitsmarktlage bei Lehrkräften, so die Bildungsministerin, in ganz Deutschland immer mehr zu.
In einigen Fächern sind die Engpässe dabei besonders groß. So fehle es an Lehrer:innen für Informatik, Naturwissenschaften und auch künstlerische Fächer. Das Saarland müsse daher mehr Kandidat:innen von außerhalb und auch Quereinsteiger:innen anwerben.
Corona-Pandemie und Gaskrise könnten schon bald Probleme machen
Eine weitere Gefahr stellt zudem weiterhin die Corona-Pandemie dar. So könne es im Herbst erneut zu zahlreichen Ausfällen kommen. Die Vorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, Lisa Brausch, hatte im SR zudem erklärt, dass es neue Konzepte brauche. Denn wenn regelmäßiges Lüften in den Klassen wieder notwendig wird, werfe man die teure Wärme aus dem Fenster.
Bislang gibt es weder Masken- noch Testpflicht an den Schulen. Am 23. September läuft das aktuelle Infektionsschutzgesetz jedoch aus. Was dann folgt, ist noch unklar. Streichert-Clivot fordert, dass die Regierung genau prüft, was man den Kindern und Jugendlichen aufbürdet.
Verwendete Quellen:
– Saarländischer Rundfunk