Schutzbund warnt: Mieten im Saarland könnten weiter drastisch steigen

Im Saarland steigen die Mietpreise derzeit drastisch an. Der Mieterschutzbund spricht von einer prekären Situation. Die Politik müsse das Problem anerkennen und Maßnahmen ergreifen.
Im Saarland steigen die Mieten weiter dramatisch an. Symbolfoto: Pixabay
Im Saarland steigen die Mieten weiter dramatisch an. Symbolfoto: Pixabay

In den nächsten Jahren könnten die Mieten im Saarland weiter drastisch steigen. Dafür warnte der Deutsche Mieterbund gegenüber dem SR. Viele Mieter:innen müssten mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Miete ausgeben.

Mietpreise steigen auch im Saarland kontinuierlich

Laut dem Portal „Immowelt“ sind die Mietpreise im Saarland von 2018 bis 2021 bereits um rund 50 Cent pro Quadratmeter gestiegen. Für eine 80-Quadratmeter-Wohnung zahlte man 2021 im Schnitt 7,50 pro Quadratmeter. Zwischen April und Mai 2023 lag die mittlere Kaltmiete der angebotenen 80-100qm Wohnungen bereits bei 7,80 Euro pro Quadratmeter.

Vermieter erhöhen Preise aufgrund der Inflation

Wie Kai Werner vom saarländischen Mieterbund im SR erklärt, sei die Lage im Saarland angespannt bis prekär. Die Inflation habe auch die Vermietenden getroffen. Diese hätten daraufhin die Mieten an die ortsübliche Vergleichsmiete angepasst. Die Inflation liefere dafür eine einfache Begründung.

Deutlich höhere Nebenkosten durch Preissteigerungen

Zugleich stiegen durch die Preissteigerungen bei Energie, Versicherungen, Abwasser und mehr, sowie die Grundsteuerreform auch die Nebenkosten. Auch diese müssen letztlich die Mieter:innen zahlen. In vielen Häusern im Saarland erschwere die schlechte Bausubstanz zudem das Einsparen von Brennstoff – und damit Heizkosten. Mietende sollten ihre Abrechnungen überprüfen – mindestens 70 Prozent seien falsch, so Werner.

Mietpreisbremse sei sinnvoller Schritt

Der Mieterschutzbund hält eine Mietpreisbremse für das Saarland für den richtigen Schritt. Seit 2022 habe sich die Situation derart zugespitzt, dass viele bei einem nötigen Umzug aufgrund der hohen Anfangsmieten bei Neuverträgen keine passende Wohnung mehr finden.

Keine Lobby für Mietende aufgrund der Eigenheimdichte

Das Problem: Die hohe Eigenheimdichte. Im Saarland gebe es vergleichsweise wenig Mieter:innen. Diese hätten dadurch keine große Lobby. Die Politik habe die prekäre Situation noch nicht anerkannt. Dabei ginge es Mietenden – setzt man die Preise ins Verhältnis zum Einkommen – auch im Saarland so schlecht wie in Großstädten.

Verwendete Quellen:
– Immowelt
– Saarländischer Rundfunk